Gemeine Kiefernbuschhornblattwespe

Die Gemeine Kiefernbuschhornblattwespe (Diprion pini) ist eine Art aus der Familie der Buschhornblattwespen (Diprionidae) innerhalb der Hautflügler.

Gemeine Kiefernbuschhornblattwespe

Gemeine Kiefernbuschhornblattwespe (Diprion pini), Weibchen

Systematik
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Überfamilie: Blattwespenartige (Tenthredinoidea)
Familie: Buschhornblattwespen (Diprionidae)
Unterfamilie: Diprioninae
Gattung: Kiefernbuschhornblattwespen (Diprion)
Art: Gemeine Kiefernbuschhornblattwespe
Wissenschaftlicher Name
Diprion pini
(Linnaeus, 1758)
Männchen
Larve, vollständig weiß
Illustration
Kokon
Larve mit dunklen Flecken; Seitenansicht
Larve mit dunklen Flecken; Dorsalansicht
Larve mit dunklen Flecken; Frontansicht
Kokon mit Parasitoidenpuppe

Bekannt ist die Art in erster Linie als gefährlicher Forstschädling, da die Larven Kiefernnadeln fressen. Dabei ist bekannt, dass sie vorrangig an der Waldkiefer (Pinus sylvestris) jedoch auch an anderen Kiefernarten wie zum Beispiel der Schwarzkiefer (Pinus nigra) fressen.

Lebensweise

Die männlichen Adulten besitzen sehr große und stark gefiederte Antennen, die „Buschhörner“. Dadurch sind sie in der Lage, die Weibchen zu finden, die ein Sexualpheromon abgeben (Anderbrandt et al. 2005). Die erste Aktivität ist ca. im Mai. Die Eiablage erfolgt mit Hilfe des Ovipositors, der die Kiefernnadel einritzt und dabei ein Leitbündel zerstört (Hilker et al. 2002). Anschließend verschließt das Weibchen die pflanzliche Wunde mit einem Sekret aus ihrer Kittdrüse. Nach dem Schlupf fressen die Larven zunächst in der Gruppe (gregär). Dabei bleibt von der Kiefernadel nur die Mittelrippe stehen (Pinselfraß). Ältere Larven fressen einzeln, sind jedoch geclustert. Bei Massenvorkommen der Larven kann es zu immensen Fraßschaden kommen. Die Larven erreichen eine maximale Länge von etwa 25 mm. Das letzte Larvenstadium wandert den Kiefernstamm hinunter, spinnt sich in der Laubstreu ein und verpuppt sich in einem Kokon. Diese Kokons können bis zu mehreren Jahren überwintern (überliegen). Es sind jedoch auch mehrere Generationen im Jahr möglich.

Bei Stress (durch z. B. Räuber) zeigen die Larven eine Verteidigungshaltung. Sie heben den Kopf (Kopfnicken) und geben einen Tropfen Vorderdarminhalt (Regurgitat) ab. Dieser Tropfen ist terpenhaltig und wirkt auf Feinde abschreckend.

Natürliche Feinde

Für alle Entwicklungsstadien sind natürliche Feinde bekannt. Eiparasitoide sind zum Bsp. Closterocerus ruforum (Familie Eulophidae) oder Dipriocampe diprioni (Familie Tetracampidae). Ein bekannter Puppenparasitoid ist Drino inconspicua (Familie Tachinidae).

Möglichkeit der Dezimierung: Insektizide im Mai unmittelbar nach dem Auftreten von Junglarven. Für den Kleingärtner: Klopft man an die Astspitzen und erschüttert somit die Äste ruckhaft, lassen sich die Larven zu Boden fallen. Ggf. wiederholt man das Procedere ein paar Tage später.

Literatur

  • Wolfgang Schwenke (Hrsg.) u. a.: Die Forstschädlinge Europas. Band 4: Hautflügler und Zweiflügler. Parey, Hamburg 1982.
  • O. Anderbrandt, G. Bergstrom, A. B. Wassgren, M. A. Auger-Rozenberg, C. Geri, E. Hedenstrom, H. E. Hogberg, A. Herz: Release of sex pheromone and its precursors in the pine sawfly Diprion pini (Hym., Diprionidae). In: Chemoecology. 15, 2005, S. 147–151.
  • M. Hilker, C. Kobs, M. Varama, K. Schrank: Insect egg deposition induces Pinus sylvestris to attract egg parasitoids. In: Journal of Experimental Biology. 205, 2002, S. 455–461.
Commons: Diprion pini – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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