Gelber Fingerhut
Der Gelbe Fingerhut (Digitalis lutea) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae).
Gelber Fingerhut | ||||||||||||
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Gelber Fingerhut (Digitalis lutea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Digitalis lutea | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Der Gelbe Fingerhut ist eine zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 80 Zentimetern. Der aufrechte, unverzweigte Stängel ist schwach rinnig und kahl, die wechselständig angeordneten, schmal- bis eiförmig-lanzettlichen Blätter sind einfach, am Rand fein gewimpert, sonst kahl und unregelmäßig gesägt. Eine bodenständige Rosette zur Blütezeit wie bei anderen Fingerhüten fehlt.
Der Blütenstand ist eine einseitswendige Traube aus vielen, dicht stehenden schwefelgelben, engröhrigen, zeichnungslosen Blüten, die 9 bis 25 mm lang und innen behaart sind. Die Blüten sind kleiner und schmaler als die des Großblütigen Fingerhuts, dessen Blüten 28 bis 40 mm lang, ockergelb und innen gezeichnet sind. Die Krone setzt sich aus fünf verwachsenen Kronblättern zusammen. Es gibt vier Staubblätter, der Fruchtknoten ist oberständig und die Frucht eine Kapsel. Den Blättern fehlen die Nebenblätter.
Die Chromosomenzahl beträgt n = 56.
Verbreitung
Die Pflanze ist von Westeuropa bis Süditalien und Nordwestafrika verbreitet. Sie wächst bevorzugt auf trockenen, kalkhaltigen, steinigen und warmen Böden an hellem Standort wie Lichtungen oder die Ränder von Waldwegen. Sie ist Kennart der Assoziation Atropo-Digitalietum luteae Oberd. 1957 (n.inv.) und gilt als ungefährdet, wird aber in Deutschland von der Bundesartenschutzverordnung „besonders geschützt“.
Systematik
Man kann folgende Unterarten unterscheiden[1]:
- Digitalis lutea L. subsp. lutea: Sie kommt in Spanien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Italien, in der Schweiz, in den Niederlanden, in Belgien und in Tschechien vor.[1]
- Digitalis lutea subsp. atlantica: Sie kommt in Marokko vor.[1]
- Digitalis lutea subsp. australis (Ten.) Arcang.: Sie kommt in Italien und Korsika vor.[1]
- Digitalis lutea subsp. cedretorum Emb.: Sie kommt in Marokko vor.[1]
- Digitalis lutea subsp. transiens (Maire) Emb. & Maire: Sie kommt in Marokko vor.[1]
Giftigkeit
Die Pflanze ist stark giftig. Hauptwirkstoffe sind Cardenolide mit relativ geringem Gesamtgehalt:
- Lanatosid A 0,02 bis 0,10 %
- Acetyldigitoxin 0.01 bis 0,08 %
- Digitoxin 0,01 bis 0,02 %
Die Giftwirkung entspricht der von Digitalis purpurea. Die Herzwirksamkeit entspricht auch der von Digitalis purpurea; die Wirksamkeit als Diuretikum soll dagegen stärker sein.
Literatur
- Erich Götz: Pflanzen bestimmen mit dem Computer. Flora von Deutschland. CD-ROM. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8252-8168-X.
- Hans Simon (Hrsg.): Die Freiland-Schmuckstauden. Handbuch und Lexikon der Gartenstauden. Begründet von Leo Jelitto, Wilhelm Schacht. 5. völlig neu bearbeitete Auflage. Band 1: A bis H. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2002, ISBN 3-8001-3265-6, S. 294.
- Lutz Roth, Max Daunderer, Karl Kormann: Giftpflanzen Pflanzengifte. 6. überarbeitete Auflage. Nikol-Verlag, Hamburg 2012, ISBN 978-3-86820-009-6.
Einzelnachweise
- Karol Marhold, 2011: Scrophulariaceae: Datenblatt Digitalis lutea In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
Weblinks
- Digitalis lutea. FloraWeb.de
- Gelber Fingerhut. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Digitalis lutea L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 12. März 2016.
- Thomas Meyer: Fingerhut Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)