Gastalde
Der Gastalde (aus dem mittellat. gastaldus, Bestallter, Gestellter, Pfleger)[1] war im langobardischen Reich der Haushofmeister, der mit der Verwaltung des Krongutes betraut war, später ein königlicher Beamter, der durchaus mit einem Vogt von niederer Gerichtsbarkeit zu vergleichen war. Sein Amt wurde mit Gastaldia bezeichnet.
In fränkischer Zeit verdrängte ihn der Rechtstitel und die Person des Grafen von seiner Position. In Venedig bezeichnete man den Vorsteher der jeweiligen Zunft als Gastalden.
Literatur
- Heiner Lück: Gastalde, in: Albrecht Cordes, Heiner Lück, Dieter Werkmüller, Ruth Schmidt-Wiegand, Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, 2. Aufl., Bd. 1, Erich Schmidt Verlag, Berlin 2008, Sp. 1935–1937.
Belege
- 1219 erschien Offredus de Ragogna als Gastalde Herzog Leopold V. von Österreich; in: Benedetti, Storia di Pordemone,, S. 18f.; zit. n. Hermann Wiesflecker: Österreich im Zeitalter Maximilians I. Die Vereinigung der Länder zum frühmodernen Staat; der Aufstieg zur Weltmacht, Wien: Oldenbourg 1999, S. 476. ISBN 3-7028-0363-7
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