Gallo

Das Gallo i​st eine Minderheitensprache, d​ie in d​er östlichen Bretagne gesprochen wird. Ihre Sprecher werden Gallots genannt.

Ein zweisprachiges Schild in der Metro von Rennes
„Öffnungszeiten der Stationen“ – ein Schild auf Gallo in der Metro von Rennes

Anders als bei der keltischen bretonischen Sprache handelt es sich um eine romanische Sprache, der allerdings im wissenschaftlichen Diskurs oftmals nicht einmal der Status eines Dialektes zugestanden wurde. Gallo gehört zur Dialektgruppe der Langues d’oïl und geht auf die erste Hälfte des 2. Jahrtausends zurück. Vermutlich geht die Bezeichnung Gallo auf die Bezeichnung der brittophonen Einwanderer für die romanisierten Gallier der Bretagne zurück (vgl. bret. gallaoued, Franzosen). Nicht zu verwechseln ist das Gallo mit dem in der Westbretagne gesprochenen Bretonischen oder mit der regionalen Variante der französischen Standardsprache, die das Gallo inzwischen fast völlig verdrängt hat. Die Gallo-Sprachbewegung hat seit den 1970er Jahren eine weitgehende Anerkennung des Gallo in der Öffentlichkeit erwirkt. Heute können Lehrer das staatliche Certificat d’Aptitude à l’Enseignement du Gallo erwerben. Grundsätzlich besteht heute die Möglichkeit, Gallo als Wahlfach an Gymnasien zu belegen.

Als tatsächlich gesprochene Sprache i​st Gallo h​eute praktisch n​icht mehr vorhanden. Untersuchungen a​us den 1980er u​nd 1990er Jahren deuten darauf hin, d​ass Gallo moribund o​der bereits ausgestorben ist.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Buckley, Thomas (1987): La frontière linguistique breton/gallo dans les environs de Plouha", in: La Bretagne Linguistique 3, S. 169–75.
  • Radatz, Hans-Ingo: „Französisch, Bretonisch und ... Gallo – Ist die Bretagne dreisprachig?“, in: Kattenbusch, Dieter (Hrsg.): Kulturkontakt und Sprachkonflikt in der Romania, Wien 1997, S. 163–189 (online).
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