Gaius Baebius Atticus
Gaius Baebius Atticus (vollständige Namensform Gaius Baebius Publi filius Claudia Atticus) war ein im 1. Jahrhundert n. Chr. lebender Angehöriger des römischen Ritterstandes (Eques). Durch zwei Inschriften,[1] die auf 41/54 n. Chr. datiert werden, sind einzelne Stationen seiner Laufbahn bekannt.
Atticus ließ in den Inschriften als erste Position seiner militärischen Laufbahn die des Primus Pilus in der Legio V Macedonica festhalten.[A 1] Danach wurde er als Präfekt mit der Verwaltung von mehreren Städten betraut, die in der Provinz Moesia und auf dem Gebiet von Treballia lagen. Im Anschluss übte er dieselbe Verwaltungstätigkeit in der Provinz Alpes Maritimae aus. Seine nächste Funktion als Tribunus militum der Cohors VIII Praetoria führte ihn nach Rom. Danach wurde er ein zweites Mal Primus Pilus. Zuletzt war er während der Regierungszeit von Claudius (41–54) Statthalter (Procurator Augusti) in der Provinz Noricum.[2][3][A 2]
Atticus war in der Tribus Claudia eingeschrieben. Er stammte aus Iulium Carnicum, dem heutigen Zuglio, wo auch die beiden Inschriften gefunden wurden. In seiner Heimatstadt war er duumvir iure dicundo.[3]
Siehe auch
Literatur
- Ségolène Demougin: Prosopographie des Chevaliers Romains Julio-Claudiens (43 av. J.–C. – 70 ap. J.–C.), Collection de l’École Francaise de Rome 153, 1992, ISSN 0223-5099, ISBN 2-7283-0248-7 (Online).
- Hans-Georg Pflaum: Les carrières procuratoriennes équestres sous le Haut-Empire Romain, Paris 1960, Band 1.
- Paul von Rohden: Baebius 21. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,2, Stuttgart 1896, Sp. 2730.
Anmerkungen
- Laut Ségolène Demougin hatte er zuvor bereits viele Jahre in der Armee gedient.
- Laut Hans-Georg Pflaum waren seine Tätigkeiten vermutlich mit den folgenden Jahreseinkommen verbunden: 60.000 Sesterzen als Primus Pilus (in der Legio V Macedonica), 120.000 Sesterzen als Tribunus militum und 200.000 Sesterzen als Statthalter.
Einzelnachweise
- Inschriften aus Iulium Carnicum (CIL 5, 1838, CIL 5, 1839).
- Hans-Georg Pflaum, Les carrières, S. 27–28, Nr. 11.
- Ségolène Demougin, Prosopographie, S. 404–405, Nr. 492.