Gabriel Ferry
Gabriel Ferry, eigentlich Eugène Louis Gabriel Ferry de Bellemare (* 29. November 1809 in Grenoble; † 5. Januar 1852) war ein französischer Schriftsteller und Verfasser von Abenteuerromanen.
Leben und Werk
Gabriel Ferry, auch der französische Cooper genannt, wuchs in Grenoble auf und trat nach Beendigung seiner Schulzeit in das Geschäft seines Vaters ein, eine Handelsfirma, die Kommissionsgeschäfte mit Mexiko betrieb. Als Vertreter seines Hauses hielt er sich von 1831 bis 1837 vorwiegend in Mexiko auf und kehrte danach in seine französische Heimat zurück. Bis 1840 arbeitete er wieder im Geschäft seines Vaters.
Dann nahm er einen Posten als Versicherungsvertreter an und musste nach dem Bankrott der Versicherung in das Schuldgefängnis. Nach seiner Entlassung begann er 1843 als Schriftsteller zu arbeiten. 1846 wurde er Mitarbeiter der Zeitschrift Revue des Deux Mondes. Sein bekanntestes Werk, Le Coureur des Bois, veröffentlichte er 1850. Weitere Wildwest-Romane waren Costal l’Indien, Les Gambusinos und Les Squatters, doch gerieten diese bald in Vergessenheit.
Am 2. Januar 1852 schiffte er sich auf dem Passagierschiff Amazon zu einer erneuten Überfahrt nach Amerika ein. Das britische Dampfschiff war auf dem Weg nach Kalifornien, als es durch einen Blitzschlag in Brand geriet und westlich des Ärmelkanals sank.[1]
Le Coureur des Bois wurde unter dem Titel Der Waldläufer 1879 von Karl May „für die Jugend“ bearbeitet.
Literatur
- Heinrich Pleticha, Siegfried Augustin: Lexikon der Abenteuer- und Reiseliteratur von Afrika bis Winnetou. Edition Erdmann in K. Thienemanns Verlag, Stuttgart, Wien, Bern 1999, ISBN 3 522 60002 9
Weblinks
Einzelnachweise
- Franz Kandolf: Karl May und Gabriel Ferry. Nach Aufsätzen aus den Karl-May-Jahrbüchern 1932 und 1933. In: Gabriel Ferry/Karl May: Der Waldläufer. Erzählung aus dem Wilden Westen nach dem Roman von Gabriel Ferry bearbeitet und neu gestaltet von Karl May. Karl-May-Verlag, Bamberg 1959, S. 471–479.