Güterstruktureffekt

Unter Güterstruktureffekt werden die verkehrlichen Auswirkungen einer sich ändernden gesamtwirtschaftlichen Produktionsstruktur beschrieben. Durch die Wandlung einer Industriegesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft (Tertiarisierung) ist eine Stagnation oder ein Produktionsrückgang in der Grundstoffindustrie und gleichzeitig ein steigender Anteil von hochwertigen Konsum- und Investitionsgütern zu beobachten. Die Folge ist ein Rückgang von Massengut- und eine Zunahme von Stückgut-Verkehren. Dieser Effekt ist in allen hochentwickelten Volkswirtschaften feststellbar.

Auf die einzelnen Verkehrsmittel hat der Güterstruktureffekt aufgrund ihrer spezifischen Systemeigenschaften unterschiedliche Auswirkungen. Die stagnierenden oder zurückgehenden Massenguttransporte der Grundstoffindustrie treffen vor allen die Binnenschifffahrt und die Eisenbahn. Insbesondere der Rückgang des Binnenschifffahrt-Anteils am Modal Split ist durch den Güterstruktureffekt erklärbar. Ebenso wird die hohe Massenleistungsfähigkeit der Eisenbahn weniger nachgefragt. Der Straßengüterverkehr ist hingegen aufgrund seiner Flexibilität und der hohen Netzdichte im Vorteil beim Transport kleinteiliger Stückgüter in der Fläche. Eine dementsprechende Änderung des Modal Split ist die Folge.

Literatur

  • Aberle Gerd: Transportwirtschaft: Einzelwirtschaftliche und gesamtwirtschaftliche Grundlagen. In: Wolls Lehr- und Handbücher der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. 5., überarb. und erg. Auflage. Oldenbourg Verlag, München 2009, ISBN 978-3-486-57951-2.
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