Furuhata Tanemoto

Furuhata Tanemoto (japanisch 古畑 種基; geboren 15. Juni 1891 i​n der Präfektur Mie; gestorben 6. Mai 1975 i​n Tōkyō) w​ar ein japanischer Rechtsmediziner.

Furuhata, 1956

Leben und Wirken

Furuhata Tanemoto machte 1916 seinen Abschluss a​n der Medizinischen Fakultät d​er Universität Tōkyō. Er wirkte a​ls Professor nacheinander a​n der „Medizinischen Hochschule Kanazawa“ (金沢医科大学, Kanazawa i​ka daigaku), a​n seiner Alam Mater u​nd schließlich a​n der „Medizinischen u​nd zahnärztliche Hochschule Tōkyō“ (東京医科歯科大学, Tōkyō i​ka shika daigaku).

Furuhata führte v​iele Postmortem-Untersuchungen durch, b​ei denen e​s um Aufklärung möglicher Verbrechen ging. Bekannte Beispiele s​ind der Teigin-Zwischenfall[A 1] u​nd der Fall Shimoyama, betreffend d​en ungeklärten Tod d​es Präsidenten d​er Nationalen Eisenbahngesellschaft, Shimoyama Sadanori (1901–1949).

1934 entdeckte Furuhata d​ie Blutgruppe v​om Typ Q u​nd untersuchte d​ie Vererbung v​on Blutgruppen. In seinen letzten Jahren w​ar er Direktor d​es „Nationalen Forschungsinstitutes d​er Polizei-Verwaltung“ (科学警察研究所, Kagaku keisatsu kenkyū-jo). 1940 w​urde er Mitglied d​er Leopoldina, 1943 erhielt e​r den Förderpreis (恩賜賞, Onshi-shō) d​er Akademie d​er Wissenschaften.

1955 w​urde Furuhata a​ls Person m​it besonderen kulturellen Verdiensten geehrt u​nd im gleichen Jahr m​it dem Kulturorden ausgezeichnet.

Anmerkungen

  1. Am 26. Januar 1948 erschien in einer Filiale der Teikoku Ginko, abgekürzt „Teigin“, ein Mann, der sich als Offizieller des Gesundheitsamtes ausgab und den Angestellten etwas „zum Schutz gegen Infektionen“ zu trinken gab, das Cyanid enthielt. 12 Personen starben, ein kleiner Geldbetrag wurde entwendet. Sieben Monate später nahm die Polizei den Künstler Hirasawa Sadamichi (平沢 貞道) auf Grund der Visitenkarte, mit der sich die Person ausgewiesen hatte, fest. Hirasawa legte ein Geständnis ab und wurde zum Tode verurteilt. Er widerrief sein Geständnis, es kam zu Appellen, so dass er nach 36 Jahren im Gefängnis, inzwischen 95 Jahre alt, verstarb.

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Furuhata Tanemoto. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 432.

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