Fujii-dera (Fujiidera)

Der Fujii-dera (jap. 葛井寺) i​st ein buddhistischer Tempel i​n der Stadt Fujiidera, Präfektur Osaka i​n Japan. Der Tempel i​st mit d​er Glaubensrichtung Shingon-shū assoziiert. Hauptbildnis d​es Tempels i​st eine Statue d​er tausendarmigen Kannon. Der Fujii-dera i​st der fünfte Tempel d​es Saigoku-Pilgerweges (西国三十三箇所, Saigoku sanjūsankasho).

Haupthalle des Fujii-dera

Überblick

Der Tempel soll auf Anordnung des Kaisers Shōmu 725 gegründet und durch den Mönch Gyōki eingeweiht worden sein. Er wurde Teil eines Systems von Tempeln, in denen für das Wohl des Staates und des Kaiserhauses gebetet werden sollte (Kokubun-ji). Archäologische Funde auf dem Tempelgelände bestätigen die Tempelgründung im 8. Jahrhundert und die Verbindung zur Familie Fujii, Abkömmlingen der Königshauses von Baekje, die nach Japan ausgewandert waren. Der Tempel wurde durch die Jahrhunderte von der kaiserlichen Familie gefördert. So sind Renovierungen durch Prinz Abo 806 und Ariwara no Narihira bekannt. Zu den Gönnern des Tempels zählte auch der Politiker Sugawara no Michizane. 1096 ließ Fujii Yasumoto eine Reihe von Gebäuden wiederherstellen. Die Kaiser Go-Daigo und Go-Murakami sollen besondere Verehrer des Hauptbildnisses gewesen sein. 1510 wurde der Tempel bei einem Erdbeben zerstört und 1602 auf Veranlassung Toyotomi Hideyoris renoviert. Die vier Tore des Tempels stammen aus dieser Zeit. Die jetzige Haupthalle wurde 1776 vollendet.

Das in Trockenlacktechnik gefertigte Hauptbildnis einer tausendarmigen und zudem elfköpfigen Kannon ist als nationaler Kunstschatz Japans eingestuft und gilt als Werk von Keibun'e und Keishukun. Bei der Figur sind 1000 kleine und 42 größere Arme ausgeführt.

Literatur

  • Patricia Frame Rugola: The Saikoku Kannon Pilgrimage Route. Dissertation, Ohio State University, 1986.
  • Valeria Jana Schwanitz und August Wierling: Saigoku – Unterwegs in Japans westlichen Landen. Manpuku-Verlag, Potsdam 2012, ISBN 978-3-9815168-0-7.

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