Fritzi Berger
Fritzi Berger (* 19. Februar 1894 in Wien; † 13. Dezember 1967[1] oder 1968[2] in New York City) war eine österreichische Gebrauchsgrafikerin und Modedesignerin.
Leben und Werk
Friederike Berger, genannt Fritzi, war die Tochter von Pauline Berger, geborene Beran (1870–1930), und ihrem Mann Simon (* 1857; † 1950 in London). Im Jahr 1917 heiratete sie den Dichter Paul Hohenberger (* 1885). Das Paar hatte zwei Töchter.
Der Bruder Artur Berger, ein Schüler von Josef Hoffmann, wurde Film-Architekt. Der Bruder Josef, Ehemann der Künstlerin Margarete Hamerschlag, arbeitete als Architekt in Österreich, Palästina und Großbritannien. Er errichtete 1931 das Haus Hohenberg, Gaßmannstraße 39, Wien 12 ( ) als Wohnhaus für Fritzi Berger und ihren Ehemann.[2][3]
Fritzi Berger erhielt privaten Zeichenunterricht, machte eine Schneiderlehre und arbeitete für Modejournale. Ab 1912 arbeitete sie für die Wiener Werkstätte (WW). Von ihr stammen Stoffmusterentwürfe und Modepostkarten für die WW. 1916 gründete sie gemeinsam mit ihrer Schwester, der Schneiderin Hilde Berger, verheiratete Lampl (* 1895[1] oder 1896;[2] † 1955 in London), den Modesalon „Schwestern Berger“. Dieser befand sich in einem Bau von Otto Wagner in der Döblergasse 4 in Wien 7.[1] In diesem Gebäude hatte sich auch die Wiener Werkstätte eingemietet. Später erfolgt ein Umzug ins Palais Pallavicini, Rathausplatz 3 bzw. Josefsplatz 5, Wien 1.[1]
In der Sammlung des MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst Wien befindet sich eine von Vally Wieselthier gestaltete Einladungskarte für ein Kostümfest der Schwestern Berger.[4]
Als gebürtige Jüdin (Austritt 1933) emigrierte sie 1939 mit ihrem Mann und ihren Töchtern über Frankreich nach England und danach in die USA.
Werke (Auswahl)
- 1908: Schachtelblatt, „BREMEN. RATHAUS“[5]
- 1912: Künstlerpostkarte der Wiener Werkstätte Nr. 764, Modemotiv[6][7]
- 1912: Künstlerpostkarte der Wiener Werkstätte Nr. 787, Modemotiv[6][8]
- 1912: Künstlerpostkarte der Wiener Werkstätte Nr. 788, Modemotiv[6][9]
- 1913: Künstlerpostkarte der Wiener Werkstätte Nr. 789, Modemotiv[10][6][11]
- 1920 bis 1921: Stoffmuster, Titel: Kultur (Originaltitel)[12]
Literatur
- Erica Tietze-Conrat: Tagebücher, Band I: Der Wiener Vasari (1923–1926). Hrsg. Alexandra Caruso. Wien 2015.[13]
- Iris Meder: Offene Welten, Die Wiener Schule im Einfamilienhausbau 1910–1938. Diss. Institut für Kunstgeschichte der Universität Stuttgart, 2004, S. 247, 600f., Anhang Bildteil 3.
- Unveröffentl. Brief von Josef Berger an Werner J. Schweiger, 19. August 1985, MAK, WW-Archiv.[13]
- Christoph Thun-Hohenstein, Anne-Katrin Rossberg, Elisabeth Schmuttermeier (Hrsg.): Die Frauen der Wiener Werkstätte. MAK, Wien und Birkhäuser Verlag, Basel 2020, ISBN 978-3-0356-2211-9, S. 204, 206.
- Berger, Fritzi. In: Andreas Beyer, Bénédicte Savoy und Wolf Tegethoff (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon Online / Artists of the World Online. K. G. Saur, Berlin / New York, 2009.
Weblinks
- sammlung.mak.at MAK Sammlung online unter dem Suchbegriff „Fritzi Berger“, zuletzt abgerufen am 24. Januar 2022.
Einzelnachweise
- sammlung.mak.at Christoph Thun-Hohenstein, Anne-Katrin Rossberg, Elisabeth Schmuttermeier (Hrsg.): Die Frauen der Wiener Werkstätte. MAK, Wien und Birkhäuser Verlag, Basel 2020, ISBN 978-3-0356-2211-9, S. 204.
- elib.uni-stuttgart.de Iris Meder: Offene Welten, Die Wiener Schule im Einfamilienhausbau 1910–1938. Diss., Institut für Kunstgeschichte der Universität Stuttgart, 2004, S. 600, 601, zuletzt abgerufen am 22. Januar 2022.
- elib.uni-stuttgart.de Iris Meder: Offene Welten, Die Wiener Schule im Einfamilienhausbau 1910–1938. Diss. Institut für Kunstgeschichte der Universität Stuttgart, 2004, Bildteil 3, Haus Hohenberg Nr. 307, 308, 309, zuletzt abgerufen am 22. Januar 2022.
- sammlung.mak.at Entwurf: Vally Wieselthier, 1926, Auftraggeber: Fritzi Berger, 1926, Inventarnummer: WWGG 555, zuletzt abgerufen am 24. Januar 2022.
- sammlung.mak.at Entwurf: Fritzi Berger (?), Wien, 1908, Inventarnummer: WWPK 972-11, zuletzt abgerufen am 24. Januar 2022.
- metmuseum.org, Fritzi Berger, The Metropolitan Museum of Art online, zuletzt abgerufen am 22. Januar 2022.
- sammlung.mak.at Postkarte Nr. 764, Modebild (Untertitel), Inventarnummer: KI 8873-371, zuletzt abgerufen am 24. Januar 2022.
- sammlung.mak.at Postkarte Nr. 787, Modebild (Untertitel), Inventarnummer: KI 9302-106, zuletzt abgerufen am 24. Januar 2022.
- sammlung.mak.at Postkarte Nr. 788, Modebild (Untertitel), Inventarnummer: KI 8873-373, zuletzt abgerufen am 24. Januar 2022.
- Angela Völker: Wiener Mode + Modefotografie, Die Modeabteilung der Wiener Werkstätte 1911–1932, Verlag Schneider-Henn, München, Paris, 1984, S. 31. ISBN 3-923239-10-6
- sammlung.mak.at Postkarte Nr. 789, Modebild (Untertitel), Inventarnummer: KI 8873-374, zuletzt abgerufen am 24. Januar 2022.
- sammlung.mak.at Entwurf: Fritzi Berger, 1920 bis 1921, Inventarnummer: WWS 409, zuletzt abgerufen am 24. Januar 2022.
- sammlung.mak.at, Fritzi Berger, zuletzt abgerufen am 24. Januar 2022.