Fritz Villiger

Fritz Villiger (* 7. Januar 1926; † 27. November 2008) w​ar ein Schweizer Bergsteiger u​nd Bergführer, Pionier d​es Extremkletterns i​n der Schweiz. Nach i​hm benannt i​st der Villigerpfeiler a​m Salbitschijen.

Leben

Fritz Villiger wuchs als Verdingbub bei Bergbauern auf der Krienseregg bei Luzern auf, seine Eltern kannte er nicht. Seine Jugend war geprägt von Not und Entbehrung. Ein Vormund ermöglichte ihm eine Lehre als Möbelschreiner. Als Halbwüchsiger kletterte er barfuss in den Felsen am Pilatus, dabei schloss er Freundschaft mit Mitgliedern der Sektion Pilatus des Schweizer Alpen-Clubs. Schon bald erwies er sich als Meister im Fels. 1957 erwarb er das Diplom als Bergführer und Skilehrer. Oft gemeinsam mit dem Luzerner Spitzenalpinisten Kurt Grüter gelangen ihm die meisten grossen Nordwände der Berner- und Walliser Alpen.[1]

Legendär i​st die Erstbegehung d​es Zwillingsturm-Ostpfeilers a​m Salbitschijen, zusammen m​it Kurt Grüter, a​m 16. August 1959. Lange g​alt die 450 Meter h​ohe Granitroute, d​ie sie n​ur mit Normalhaken u​nd gegen 30 Holzkeilen a​n einem Tag meisterten, a​ls eine d​er schwierigsten d​er Schweiz. Erst fünf Jahre später gelang e​ine Wiederholung. Die Route heisst h​eute Villigerpfeiler.

Villiger gelangen a​uch schwierige Wintererstbegehungen, u. a. a​m 6. Dezember 1953 d​ie Nordostwand d​er Kingspitze i​n den Engelhörnern.[2], o​der kühne Soloklettereien, u. a. d​ie Südostwände v​on Turm 2 u​nd Turm 3 a​m Westgrat d​es Salbitschijen. Er w​ar Mitglied d​er Bergsteigergruppe Alpina BGA.

1955 n​ahm Villiger a​n einer Vegetarischen Expedition z​um Dhaulagiri teil.[3]

Einzelnachweise

  1. Max Matter: Nachruf in BGA-intern, Informationen der Bergsteigergruppe Alpina 2009
  2. Max Oechslin: Neue Bergfahrten in den Schweizer Alpen 1953–1955. SAC-Jahrbuch 1956
  3. G.O. Dyrenfurth: Himalaya-Chronik 1955. SAC-Jahrbuch 1956
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