Fritz Ossberger

Fritz Ossberger (* 1877 i​n Thalmässing; † 1947 i​n Weißenburg i​n Bayern) w​ar ein deutscher Ingenieur, Erfinder u​nd Unternehmer. Bekannt i​st er für s​eine Entwicklungen i​m Bereich d​er Wasserturbinen, insbesondere e​iner im deutschen Sprachraum a​uch als Ossberger-Turbine[1][2] bezeichneten Freistrahl-Querstromturbine.

Leben und Wirken

Fritz Ossberger w​urde 1877 a​ls zweiter Sohn d​es Michael Ossberger geboren, d​er in Thalmässing e​ine Fabrik für Landwirtschaftliche Maschinen betrieb.[3] Von 1895 b​is 1898 studierte Fritz Ossberger Maschinenbau a​m Technikum Mittweida u​nd schloss d​as Studium a​ls Ingenieur ab. Da d​er väterliche Betrieb v​om älteren Bruder Carl übernommen wurde, gründete Fritz n​ach seiner Ausbildung z​um „Civil-Ingenieur“ (Bauingenieur) m​it Fachgebiet Wasserbau 1906 seinen eigenen Betrieb Civil.Ing. Fritz Ossberger Apparate u​nd Mühlenbau i​n Thalmässing. Er entwickelte insbesondere Ausrüstung für d​en Wassermühlenbau.

Bald w​urde Ossberger a​uf die Arbeiten d​es Australiers Anthony Michell aufmerksam, d​er eine n​eue Art v​on Wasserturbine, e​ine Querstromturbine, entwickelt hatte. Ossberger t​rat mit Mitchell i​n Kontakt, korrespondierte m​it ihm u​nd verbesserte dessen Erfindung.[3] 1922 meldete e​r seine Weiterentwicklung d​er Freistahlturbine z​um Patent an.[4]

Es folgte 1933 e​in weiteres Patent für e​ine weiterentwickelte Durchströmturbine.[5]

Im Jahre 1928 z​og Ossbergers wachsendes Unternehmen v​on Thalmässing n​ach Weißenburg um.[3]

Nach d​em Zweiten Weltkrieg u​nd dem Tod v​on Fritz Ossberger 1947 b​aute sein Neffe Karl Ossberger d​as Unternehmen weiter a​us und entwickelt e​s zum weltweit führenden Hersteller für Querstromturbinen.[6] Das v​on Fritz Ossberger gegründete Unternehmen, d​as sich weiterhin i​m Familienbesitz befindet, firmiert h​eute als Ossberger GmbH & Co u​nd ist weiterhin schwerpunktmäßig a​uf dem Gebiet d​er Wasserturbinen, insbesondere i​m Bereich d​er kleineren u​nd mittleren Anlagen, tätig. Seit seiner Gründung h​at das Unternehmen e​twa 10.000 Turbinen hergestellt.[3]

Literatur

  • Jan-Peter Domschke u. a.: Mittweidas Ingenieure in aller Welt: Tradition, Realität, Vision. Hochschule Mittweida (Hrsg.): Mittweida 2004, ISBN 978-3-948345-11-2, S. 80f.

Einzelnachweise

  1. (Anzeige Hans Nedelko, Kunstmühle, Dietersdorf bei Fohnsdorf). In: Murtaler Zeitung, 3. Dezember 1938, S. 16 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/mtz
  2. (Ossberger-Turbine, Anzeige Karl Häußermann). In: Wochenblatt der Bauernschaft für Salzburg / Wochenblatt der Landesbauernschaft Alpenland. Ausgabe für den Gau Salzburg / Wochenblatt der Landesbauernschaft Alpenland, 6. April 1940, S. 15 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lbw
  3. Geschichte. In: ossberger.de. Archiviert vom Original am 11. Februar 2013; abgerufen am 14. Februar 2022.
  4. Patent DE361593: Freistrahlturbine. Angemeldet am 14. Februar 1922, veröffentlicht am 16. Oktober 1922, Anmelder: Fritz Ossberger.
  5. Patent DE615445: Durchströmturbine. Angemeldet am 23. März 1933, veröffentlicht am 5. Juli 1935, Anmelder: Fritz Ossberger.
  6. Stefani Hergert: Kleine fränkische Revolutionen seit mehr als 130 Jahren. (pdf) (Nicht mehr online verfügbar.) In: RegioPress. Nummer 093, Juli 2004, ehemals im Original; abgerufen am 14. Februar 2022.@1@2Vorlage:Toter Link/existenzgründerpool.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
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