Fritz Laubach

Fritz Laubach (* 31. Januar 1926 i​n Lüchow) i​st ein deutscher evangelischer Theologe u​nd Autor.

Fritz Laubach (2019)

Leben

Fritz Laubach w​urde im niedersächsischen Lüchow geboren.[1] Während seiner Zeit a​ls Kriegsgefangener f​iel der Entschluss, Theologie z​u studieren. Sein Studium begann Laubach zunächst i​n Marburg, 1948 wechselte e​r an d​ie Universität i​n Tübingen.[2] Dort promovierte e​r 1955 b​ei Professor Gerhard Rosenkranz m​it einer Arbeit über d​en evangelischen Missionspionier Justinian v​on Welz. Er engagierte s​ich in d​er Studentenmission i​n Deutschland (SMD) u​nd wurde später d​eren erster Reisesekretär. Von 1955 b​is 1959 arbeitete e​r als Pastor i​n der Freien evangelischen Gemeinde i​n Siegen-Geisweid. Von 1959 b​is 1966 w​ar er Dozent a​m Theologischen Seminar Ewersbach.

Nach d​em Tod v​on Friedrich Heitmüller w​urde Laubach i​m Jahr 1966 i​n die Leitung d​er Freien evangelischen Gemeinde i​n Norddeutschland berufen. Zeitgleich w​urde er Pastor d​er FeG Hamburg-Holstenwall. 1968 w​urde er Vorsitzender d​er „Stiftung Elim“, h​eute Stiftung Freie evangelische Gemeinde i​n Norddeutschland, d​ie während seiner Amtszeit grundlegend erneuert wurde. Von 1977 b​is zu seinem Ruhestand i​m Jahr 1991 w​ar Laubach d​er Leiter d​er Diakonie.[1][3]

Von 1984 b​is 1991 w​ar er Vorsitzender d​er Deutschen Evangelischen Allianz.[4] 1993 g​ab er a​us Altersgründen s​ein Mandat i​m Hauptvorstand ab. Von 1986 b​is 1999 w​ar er Vorsitzender d​es Hilfswerkes Hilfe für Brüder s​owie der Entwicklungshilfeorganisation Christliche Fachkräfte International (CFI). Von 1968 b​is 1984 gehörte e​r dem Vorstand d​es Evangeliums-Rundfunks (ERF) m​it Sitz i​n Wetzlar an.

„Theologie i​st glaubendes Erkennen, denkendes Verarbeiten u​nd verantwortliches Aussagen d​er göttlichen Offenbarung.[5]

Fritz Laubach

Mit seinem 1972 erschienenen Buch Aufbruch d​er Evangelikalen setzte s​ich der Begriff „evangelikal“ (evangeliumsgemäß) a​us dem angloamerikanischen Sprachraum i​n der deutschsprachigen Welt durch.[6]

Fritz Laubach i​st mit seiner Frau Renate verheiratet[7] u​nd wohnt i​n Solingen.[5]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Justinian von Welz und sein Plan einer Missionsgesellschaft innerhalb der deutschen und englischen Sozietäts- und Missionsbestrebungen des 17. Jahrhunderts. Diss. Tübingen 1955.
  • Das Abendmahl: Seine Bedeutung nach dem Neuen Testament. R. Brockhaus, Wuppertal 1957.
  • (mit Friedhelm Schirmer:) Leitfaden für den biblischen Unterricht: Eine Hilfe für Sonntagsschule, Kindergottesdienst, Bibelklasse. R. Brockhaus, Wuppertal 1964.
  • Der Brief an die Hebräer (Wuppertaler Studienbibel). R. Brockhaus, Wuppertal 1967.
  • Aufbruch der Evangelikalen. R. Brockhaus, Wuppertal 1972.
  • Gemeinde Jesu auf dem Weg in die Endzeit. R. Brockhaus, Wuppertal 1973.
  • Krankheit und Heilung in biblischer Sicht. Bundes-Verlag, Witten / R. Brockhaus, Wuppertal 1976. – Überarbeitete Neuausgabe: Herr, heile mich! Krankheit und Heilung in biblischer Sicht. R. Brockhaus, Wuppertal/Zürich 1991.
  • Der Prophet Sacharja (Wuppertaler Studienbibel). R. Brockhaus, Wuppertal 1984.
  • (Hrsg.:) Justinian von Welz: Ein Österreicher als Vordenker und Pionier der Weltmission. Seine Schriften. R. Brockhaus, Wuppertal/Zürich 1989. – Nachdruck: Justinian von Welz. Ein Österreicher als Vordenker und Pionier der Weltmission. Sämtliche Schriften (Studien zur Geschichte christlicher Bewegungen reformatorischer Tradition in Österreich; 4). Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn 2010, ISBN 978-3-938116-93-7
  • (Mithrsg.:) Was Evangelikale glauben: Die Glaubensbasis der Evangelischen Allianz erklärt. R. Brockhaus, Wuppertal 1989.
  • Das erste Buch der Chronik (Wuppertaler Studienbibel). R. Brockhaus, Wuppertal 2000.
  • Herr, heile mich! Kostproben der Macht Gottes. Hänssler, Holzgerlingen 2000.
  • Christen in der Endzeit. Hänssler, Holzgerlingen 2006.
  • Gottes Weg in eine neue Welt Ein Gang durch die Offenbarung des Johannes. SCM Bundes-Verlag, Holzgerlingen 2019, ISBN 978-3-86258-085-9

Einzelnachweise

  1. Erhard Baum: Wir verdanken ihm viel. Zum 85. Geburtstag von Dr. Fritz Laubach. In: Christsein heute. Nr. 1, 2011.
  2. „Gott ist gut für Überraschungen“. Interview mit Dr. Fritz Laubach. In: Christsein heute. Nr. 1, 2011.
  3. Geschichte ab 1966. In: fegn.de. Archiviert vom Original am 4. April 2011; abgerufen am 19. August 2020.
  4. Dr. Fritz Laubach, zum „Aufbruch der Evangelikalen“. In: ead.de. 30. Januar 2001, archiviert vom Original am 21. April 2016; abgerufen am 19. August 2020.
  5. Fritz Laubach hat die evangelikale Bewegung geprägt, idea.de, Artikel vom 1. Februar 2021.
  6. Fritz Laubach wird 90. In: ead.de. 26. Januar 2016, archiviert vom Original am 31. Januar 2016; abgerufen am 19. August 2020.
  7. Peter Strauch: Ein Mensch, durch den ich gesegnet wurde. (pdf; 3,8 MB) In: EiNS-Magazin auf allianzhaus.de. Januar 2011, S. 24–25, abgerufen am 19. August 2020.
VorgängerAmtNachfolger
Manfred OttoErster Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz
1984–1991
Jürgen Stabe
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