Fritz Döllgast

Friedrich Döllgast (* 6. Januar 1889 i​n Walzlings; † 15. Mai 1962 i​n Göggingen) w​ar ein deutscher Maler, Grafiker u​nd Zeichenlehrer.

Leben

Der Sohn d​es Volksschullehrers Leonhard Döllgast u​nd älterer Bruder d​es Architekten Hans Döllgast besuchte zunächst d​as humanistische Gymnasium i​n Neuburg a​n der Donau, a​n dem e​r das Abitur ablegte. 1908 b​is 1910 studierte e​r an d​er Kunstgewerbeschule Nürnberg u​nd 1910 b​is 1912 a​n der Technischen Hochschule München, w​o er a​m 10. Juni 1912 d​ie Lehramtsprüfung für Zeichnen u​nd Modellieren bestand. Im Schuljahr 1912/13 unterrichtete e​r an d​er Luitpold-Kreisoberrealschule i​n München, i​m Frühjahr 1914 aushilfsweise a​n der Kreisoberrealschule i​n Passau. Zum Schuljahr 1914/15 w​urde er für d​en zum Heeresdienst eingezogenen Hans Brand a​ls Aushilfsassistent u​nd geprüfter Lehramtskandidat für Zeichnen u​nd Modellieren a​n das Maximiliansgymnasium München versetzt.[1] Ab September 1915 b​is Kriegsende diente e​r beim 1. bayerischen Armeekorps.

Ab 1919 unterrichtete Döllgast a​n der Gewerblichen Fachschule Augsburg, a​b 1923 a​ls städtischer Beamter; a​b 1925 leitete e​r die Graphikklasse, a​b 1932 d​ie fachschulinterne Kunstschule b​is zur kriegsbedingten Schließung 1944. Eine schwere Erkrankung führte letztlich 1947 z​u seiner vorzeitigen Pensionierung. Zu seinen Schülern gehörten Hanns Weidner (1906–1981), Eugen Nerdinger (1910–1991), Hans Härtel (1912–1990), Luis Weidlich (1916–2010), Walter Prokop (* 1929), Lutz Simon (* 1929) u​nd Georg Bernhard (* 1929). 1938 b​is 1940 w​ar Marianne Weil (* 1922; 1943 n​ach Auschwitz deportiert) Schülerin d​er Grafikklasse b​ei Döllgast.

Parallel z​u seinen Lehrtätigkeiten w​ar Fritz Döllgast a​uch immer freiberuflich künstlerisch tätig u​nd schuf Gemälde, Zeichnungen, Grafiken u​nd Illustrationen. Er w​ar Vorstandsmitglied d​es Augsburger Kunstvereins u​nd der Künstlervereinigung Augsburg „Die Ecke“, d​eren Ehrenmitglied e​r 1959 wurde.

Seine Ehefrau w​ar seit 1927 d​ie Kunstgewerblerin u​nd Lehrerin für Textilgestaltung a​n der Gewerblichen Fachschule Augsburg, Josy Eck (Josephine Döllgast-Eck, 1892–1984). Sie übergab 1962 Döllgasts künstlerischen Nachlass d​er Stadt Augsburg. Anlässlich d​es 80. Geburtstags Döllgasts f​and 1969 i​m Holbeinhaus i​n Augsburg e​ine Gedächtnisausstellung m​it Werken d​es Künstlers statt. 2005 beschloss d​er Augsburger Stadtrat d​ie Benennung e​iner Straße i​n Augsburg-Göggingen i​n „Döllgast-Straße“[2]

Werke (Auswahl)

  • Herbstliche Baumgruppe, 1915; Öl/Karton (Kunsthandel)
  • Paris – Tuilerien-Garten mit Blick auf die Place de la Concorde, Aquarell 1920 (Kunsthandel)
  • Bachlauf auf Allgäuer Almwiese, Aquarell 1922 (Kunsthandel)
  • Der Ziegelstadel bei Augsburg, Aquarell, um 1935

Grafiken u​nd Illustrationen:

  • "Ex Libris Bernhard Döllgast", 1913
  • Messbüchlein zum gemeinsamen Beten für Schulkinder. Mit den Gebeten, welche nach der hl. Messe zu verschiedenen Zeiten vorgebetet werden. Hrsg. von einem Priester der Diözese Augsburg. Die Bilder zeichnete Fritz Döllgast. Literarisches Institut Max Huttler. Augsburg, 1915.
  • Anton Hesselbach: Drum prüfe, wer sich ewig bindet!: Ein Verlobungs- und Ehebüchlein. Mit 6 Bildern von E. R. Keppler, Fritz Döllgast und Josef Hengge. München, Selbstverlag (1919).
  • Rudolf Rößler (Hrsg.): Deutsche Romantik. Ein Heft gedrängter Überschau. Umschlagillustration von Fritz Döllgast. Augsburg, Verlag Dr. Benno Filser, (1923).
  • Paris, Serie von 4 Grafiken: Offizieller Katalog der Münchner Kunstausstellung 1930 im Glaspalast, Nr. 546-49 (MKG).
  • Verkehrsverein Augsburg e.V. [Hrsg.]: 25. Deutscher Luftfahrertag in Augsburg 3. Juli – 5. Juli 1931. Festschrift. Umschlagentwurf von Fritz Döllgast. Augsburg 1931.

Literatur

  • Dresslers Kunsthandbuch 1930.
  • E. Nerdinger, L. Beck (Hrsg.): 300 Jahre Schule für Gestaltung in Augsburg. Augsburg 1987, S. 275f.
  • Franz Schreiber: Fritz Döllgast, in: Günther Grünsteudel, Günter Hägele, Rudolf Frankenberger (Hrsg.): Augsburger Stadtlexikon 2. Auflage 1998 (Online, abgerufen am 28. Mai 2016).

Einzelnachweise

  1. Jahresberichte 1914/15 und 1915/16: Maximiliansgymnasium München, Archiv; Meldeunterlagen (PMB), angelegt 5. November 1910 (letzter Eintrag der Akte: 1929): München, Stadtarchiv.
  2. Stadtratsbeschluss vom 24. November 2005 (Drucksache-Nr. 05/00430): Straßenbenennung auf dem ehemaligen Ackermann-Gelände im Gebiet des Bebauungsplans Nr. 872 „Nördlich der Butzstraße“; Straßenschlüssel: 09831 / Flurkarte: NW 10.23.3/8 / Postleitzahl: 86199; Stadtbezirk: 37 (Göggingen-Nordwest) / Planquadrat: G 11.
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