Friedrich von Schierstaedt
Friedrich von Schierstaedt (* 10. Juli 1825 in Madlitz; † 6. Mai 1905 in Berlin) war ein deutscher Rittergutsbesitzer, Stiftungskurator und Parlamentarier.
Leben
Friedrich von Schierstaedt wurde als Sohn des Leutnants a. D. August Wilhelm von Schierstaedt (1781–1827) und dessen zweiter Ehefrau Luise geb. Gräfin Finck von Finckenstein (1786–1862) geboren. Er studierte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin Rechtswissenschaften. 1849 wurde er Mitglied des Corps Borussia Bonn.[1] Er war Besitzer der Rittergüter Trebichow bei Radenickel, Heidenau und Skyren im Landkreis Crossen sowie Kurator der Gräflichen von Voß'schen Stiftungen.
Von Schierstaedt war über mehrere Wahlperioden Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, von 1870 bis 1873 als Abgeordneter des Wahlkreises Liegnitz 1 (Landkreise Grünberg und Freystadt) und von 1877 bis zu seinem Tod 1905 als Abgeordneter des Wahlkreises Frankfurt 6 (Landkreise Züllichau bzw. Züllichau-Schwiebus und Crossen). Er gehörte stets der Fraktion der Konservativen Partei an.
Familie
Er heiratete am 15. Juni 1856 Hedwig Wilhelmine von Bredow (* 22. Januar 1834; † 3. Juli 1891). Das Paar hatte mehrere Kinder:
- Hans Joachim (* 8. Mai 1858; † 21. Dezember 1907) ⚭ Dorothea von Lamprecht (* 29. Dezember 1863)
- Ludwig Hans (* 20. Januar 1860), Premier-Lieutenant a. D. ⚭ 1887 Gräfin Theophile Marie Alexandrine Adolfine Finck von Finckenstein (* 22. Juli 1861)
- Alexander Otto (* 21. Februar 1862)
- Hedwig Wilhelmine Luise (* 11. Mai 1863) ⚭ Joachim von Lamprecht
- Friedrich Georg (* 1. November 1864) ⚭ 1893 Eugenie Walter (* 21. Januar 1874)
- Elisabeth Anna (* 22. Juni 1866) ⚭ 1892 Graf Reinhard Finck von Finckenstein, Herr von Prittag
- Kurt Hermann (* 18. März 1868), nach Argentinien ausgewandert
Sein Sohn Hans Joachim folgte ihm in einer Nachwahl am 29. Juli 1905 als Abgeordneter seines Wahlkreises in das Preußische Abgeordnetenhaus nach.
Literatur
- Friedrich Karl Devens, Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1827–1902. Düsseldorf, 1902, S. 133.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Siebenter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha, 1906 S.690
- G. G. Winkel: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821–1928. Aschaffenburg 1928, S. 123.
- Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 340.
Einzelnachweise
- Kösener Korpslisten 1910, 19, 284