Friedrich von Kekulé
Johann Friedrich Kekulé von Stradonitz (* 16. Dezember 1930 in Weimar; † 15. März 2009 in Berlin) war ein deutscher Politiker (CDU).
Familie
Friedrich von Kekulé stammte aus dem Geschlecht der Kekulé von Stradonitz ab, die seit 1895 die Anerkennung des alten böhmischen Adels als Kekulé von Stradonitz genossen. Bekannte Familienmitglieder waren sein Großvater der Archäologe Reinhard Kekulé von Stradonitz (1839–1911), dessen Vetter, der Chemiker Friedrich August Kekulé von Stradonitz (1829–1896) und dessen Sohn, der Jurist und Heraldiker Stephan Kekulé von Stradonitz (1863–1930).
Leben
Friedrich von Kekulé war so genannter Zögling der 1704 gegründeten Ritterakademie in Brandenburg an der Havel. Nach deren Auflösung 1937 besuchte er die Saldria im selben Ort.
Er lebte Jahrzehnte in West-Berlin und engagierte sich unter anderem für die Belange der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche als mahnendes Gebäude gegen den Krieg. Er war langjähriger Vorstandsvorsitzender der Berliner Theatergemeinde e.V. und Mitglied der Europäische Akademie Berlin e.V.
Als Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin war Friedrich von Kekulé für die CDU von April 1969 bis 1981 in der 5. Wahlperiode, 6. Wahlperiode, 7. Wahlperiode und der 8. Wahlperiode vertreten.
Ab 1993 engagierte er sich in Brandenburg an der Havel und war Mitglied der Stadtverordnetenversammlung, von 2003 bis 2005 deren Vorsitzender, sowie langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender der Brandenburger Theater GmbH. Auf seine Initiative hin wurde 2006 eine Bürgerstiftung sowie die Zukunftswerkstatt gegründet.[1]
Kekulé legte 2005 den Vorsitz der Stadtverordnetenversammlung nieder, als die Staatsanwaltschaft Neuruppin gegen ihn ermittelte, weil er eine Provision von einem privaten Wachschutzunternehmen erhalten hatte. Kekulé war Aufsichtsratschef des Theaters, das kurz vor der Provisionszahlung einen Auftrag an die Wachschutzfirma vergeben hatte.[2] Aus gesundheitlichen Gründen trat er 2007 von allen Ämtern zurück.[3]
Friedrich von Kekulé erlag am 15. März 2009 im Alter von 79 Jahren in Berlin seiner schweren Krankheit. Die Trauerfeier fand am 2. April 2009 in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche statt.[4] Die Beisetzung erfolgte auf dem landeseigenen Friedhof Heerstraße in Berlin-Westend (Grablage: I-Erb.-3a/3b).
Auszeichnungen und Ehrungen
- Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- Europa-Union-Medaille für Verdienste um die europäische Bewegung
- Ehrenvorsitzender des CDU-Kreisverbandes Brandenburg an der Havel (2008)[5]
- Ehrenmedaille der Stadt Brandenburg an der Havel (2009)[6]
Literatur
- Werner Breunig, Andreas Herbst (Hrsg.): Biografisches Handbuch der Berliner Abgeordneten 1963–1995 und Stadtverordneten 1990/1991 (= Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin. Band 19). Landesarchiv Berlin, Berlin 2016, ISBN 978-3-9803303-5-0, S. 202.
Weblinks
- Nachruf: „Friedrich von Kekulé ist gestorben“ (Memento vom 17. März 2009 im Internet Archive), Märkische Allgemeine, 16. März 2009
Einzelnachweise
- Europäische Akademie, Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis Kirche (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Traueranzeigen in Trauern Online, eingesehen am 24. September 2009
- http://www.pnn.de/titelseite/88885/
- „Kekulé kündigt Rückzug an“ (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Brandenburg an der Havel, eingesehen am 28. März 2009
- Uwe Steinschek: Ein Versöhner, ein Visionär und ein Berliner aus Brandenburg. Nachruf in der B.Z. vom 31. März 2009. Abgerufen am 26. November 2019.
- „Danke Friedrich von Kekulé“ (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , CDU, 15. März 2009
- „Ehrenmedaille an Friedrich von Kekulé überreicht“ (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Brandenburg an der Havel, 16. Januar 2009