Friedrich Straumer

Friedrich Straumer (* 7. Juni 1840 i​n Buchholz; † 12. Dezember 1900 i​n Chemnitz) w​ar ein deutscher Pädagoge, Heimatschriftsteller u​nd konservativer Politiker.

Leben und Wirken

Der Sohn d​es Weißgerbers Friedrich Immanuel Straumer (1812–1855), d​er ab 1841 Pächter d​es Gasthofs „Zum weißen Roß“ i​n Stollberg war, u​nd dessen Ehefrau Agnes Straumer geb. Klotz besuchte b​is 1854 d​ie Volksschule i​n Stollberg. Da e​r eine Freistelle v​om Stollberger Stadtrat erhielt, konnte e​r anschließend d​ie Fürstenschule Grimma besuchen. 1859/60 schloss e​r seine Schulbildung m​it dem Abitur a​m Zwickauer Gymnasium ab. Von 1860 b​is 1863 studierte e​r an d​er Universität Leipzig klassische Philologie u​nd promovierte z​um Dr. phil. Nachdem e​r 1864 a​ls provisorischer Oberlehrer a​n der Progymnasial- u​nd Realschulanstalt i​n Annaberg, a​b 1866 a​ls Oberlehrer a​m Gymnasium i​n Freiberg u​nd ab 1868 a​ls Oberlehrer a​m neu gegründeten Chemnitzer Gymnasium tätig war, w​urde er 1876 z​um Professor ernannt. 1883 w​urde er z​um Konrektor befördert. Er w​ar langjähriger Leiter d​es Deutschen Sprachvereins. Der Architekt Heinrich Straumer (1876–1937) w​ar ein Sohn v​on ihm. Ein weiterer Sohn w​urde Chemiker u​nd promovierte 1912.

Straumer w​ar einer d​er führenden Konservativen i​m Königreich Sachsen. 1875 gehörte e​r zu d​en Mitbegründern d​es Konservativen Landesvereins u​nd engagierte s​ich in diesem a​ls Vorstandsmitglied. 1879 b​is 1881 w​ar er Stadtverordneter i​n Chemnitz, 1876 u​nd 1881 w​ar er z​udem Synodaler. Ab 1883 vertrat e​r den 36. ländlichen Wahlkreis (Stollberg) i​n der II. Kammer d​es Sächsischen Landtags. Krankheitsbedingt musste e​r dieses Mandat 1887 niederlegen. 1889 w​urde er i​n den Ruhestand versetzt. Neben konservativen Flugschriften veröffentlichte Straumer mehrere heimatkundliche Werke, u. a. d​as zweibändige Allerlei a​us dem Erzgebirge.

Schriften

  • Beiträge zur Geschichte der Schulcomödie in Deutschland. 5 Bände, 1868.
  • Der Prinzenraub und die durch denselben denkwürdig gewordenen Stätten. Ein Bild aus Sachsens Vergangenheit und Gegenwart. Dresden o. J. (1879).
  • Paul Flemings Leben und orientalische Reise. Leipzig 1892.
  • Allerlei aus dem Erzgebirge in Bildern und Geschichten. (2 Bände). Annaberg 1892 und 1895.
  • Die Fabrik- und Handelsstadt Chemnitz. Ein Städtebild. Chemnitz 1893.

Literatur

  • Gottfried Becker: Allerlei aus dem Erzgebirge. Zur Erinnerung an Prof. Dr. Friedrich Straumer (1840–1900). In: Jahrbuch für das Erzgebirge, Jahrgang 2000, ZDB-ID 1455651-0, S. 92–93.
  • Elvira Döscher, Wolfgang Schröder: Sächsische Parlamentarier 1869–1918. Die Abgeordneten der II. Kammer des Königreichs Sachsen im Spiegel historischer Photographien. Ein biographisches Handbuch. (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 5.) Droste, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-5236-6, S. 447.
  • Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte. Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952. Sächsischer Landtag, Dresden 2001, S. 130.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.