Friedrich Knauer (Zoologe)

Friedrich Carl Knauer (* 31. März 1850 i​n Graz; † 31. Juli 1926 i​n Wien) w​ar ein österreichischer Zoologe.

Leben

Gräber von Guido Holzknecht, Rudolf Kraus und Friedrich Knauer

Friedrich Knauer studierte a​n der Universität Wien v​on 1868 b​is 1872 Physik, Chemie u​nd Zoologie. 1887 w​urde er Direktor d​es Vivariums i​m Wiener Prater. Er setzte s​ich für d​ie Gründung e​ines Tiergartens a​m Schüttel e​in und w​urde 1893 dessen Leiter.

Knauer verfasste zoologische Fachbücher für Schule u​nd Unterricht s​owie populärwissenschaftliche Schriften u​nd gab d​ie Zeitschrift Der Naturhistoriker heraus. Er w​urde Mitglied d​es Keplerbundes, d​er auf e​ine Versöhnung v​on Naturwissenschaft u​nd Christentum zielte, s​owie Präsidiumsmitglied d​es Bunds deutscher Forscher u​nd Vorsitzender d​er Österreichischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft.[1]

Nach seinem Tode w​urde Knauer i​m Urnenhain d​er Feuerhalle Simmering bestattet (Wandnische Nr. 67). Sein Grab zählt z​u den ehrenhalber gewidmeten bzw. ehrenhalber i​n Obhut genommenen Grabstellen d​er Stadt Wien.[2]

1930 w​urde die Friedrich-Knauer-Gasse i​n Wien-Favoriten n​ach ihm benannt.

Schriften

  • Die bauende Thierwelt. Beschreibung der wichtigeren Thierbaue nach fremden und eigenen Beobachtungen. Pichler, Wien o. J.
  • Die fremdländischen Amphibien und Reptilien. Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland, Rußland, Afrika. Für den Naturfreund beschrieben. Wien o. J.
  • Die Reptilien und Amphibien Nieder-Oesterreichs. Eine faunistische Skizze. Wien 1875
  • Amphibien- und Reptilienzucht. Köhler, Wien 1875
  • Beobachtungen an Reptilien und Amphibien in der Gefangenschaft. Hölder, Wien 1875
  • Fang der Amphibien und Reptilien und deren Conservierung für Schulzwecke. Hölder, Wien 1875
  • Unsere Kenntnisse von der Entstehung und dem Baue des Chlorophyll’s und dessen Rolle im Pflanzenleben. Hölder, Wien 1875
  • Die alte Grenzscheide zwischen Thier- und Pflanzenwelt und deren Umsturz durch die moderne Naturwissenschaft. Hölder, Wien 1876
  • Deutschlands und Österreichs Reptilien. Pichler, Wien 1877
  • Europas Kriechtiere und Lurche. Pichler, Wien 1877
  • Naturgeschichte der Lurche (Amphibiologie). Pichler, Wien 1878
  • Naturgeschichte des Thierreiches. Lehr- und Lesebuch für die unteren Klassen der Gymnasien. Pichler, Wien 1878
  • Ein Ausflug nach Schönbrunn. Selbstverlag, Wien 1879
  • Deutschlands und Österreichs Amphibien. Für den Naturfreund beschrieben und nach ihrem Leben beschrieben. Pichler, Wien 1881
  • Handwörterbuch der Zoologie. Enke, Stuttgart 1887
  • Zur Gründung eines großen zoologischen Gartens in Wien. 1. Wiener Vereinsbuchdruckerei, Wien 1891
  • Schönbrunn. Belehrender Führer. Lechner, Wien 1898
  • Zwiegestalt der Geschlechter in der Thierwelt (Dimorphismus). Teubner, Leipzig 1907
  • Vogelschutz und Federnindustrie. Eine Streitfrage. Braumüller, Wien 1914
  • Menschenaffen. Ihr Frei- und Gefangenleben. Thomas, Leipzig, um 1915
  • Naturschutztage. Anregungen zur Erziehung unserer Jugend zum Naturschutz für Eltern und Lehrer. Thomas, Leipzig 1916
  • Waldgänge. Unseren Jungwanderern zur Anregung und Belehrung. Jugendverlag Eckarthaus, Wien 1924

Literatur

Wikisource: Friedrich Karl Knauer – Quellen und Volltexte
Commons: Friedrich Knauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Knauer Friedrich Karl. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 433.
  • Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien Bd. 3. Kremayr & Scheriau, Wien 1994
  • Andreas W. Daum: Wissenschaftspopularisierung im 19. Jahrhundert. Bürgerliche Kultur, naturwissenschaftliche Bildung und die deutsche Öffentlichkeit 1848–1914. 2., erg. Aufl., Oldenbourg, München 2002, ISBN 978-3-486-56551-5.

Einzelnachweise

  1. Andreas W. Daum: Wissenschaftspopularisierung im 19. Jahrhundert. Bürgerliche Kultur, naturwissenschaftliche Bildung und die deutsche Öffentlichkeit 1848–1914. Oldenbourg, München 2002, S. 194, 235, 399, 412, 496.
  2. www.friedhoefewien.at – Ehrenhalber gewidmete Gräber im Friedhof Feuerhalle Simmering (PDF 2016), abgerufen am 7. März 2018
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