Friedrich Ernst Ruhkopf
Friedrich Ernst Ruhkopf (auch: Friedericus Ernestus Ruhkopf[1] * 1. Oktober 1760 in Soßmar; † 2. Januar 1821 in Hannover)[2] war ein deutscher klassischer Philologe und Historiker, Lehrer und Gymnasialdirektor und Autor.[1][Anm. 1]
Leben
Friedrich Ernst Ruhkopf wurde zur Zeit des Kurfürstentums Hannover 1760 als einer von mehreren Söhnen – darunter Karl Heinrich Ruhkopf – des im Amt Peine tätigen katholischen Predigers Ruhkopf geboren, bevor dieser kraft des Patronatsrechtes durch den Bischof von Hildesheim nach Eschershausen versetzt wurde.[2]
1785 nahm Ruhkopf zunächst eine Stelle als Hauslehrer in Halle (Saale) an, wo er in intensive Kommunikation mit dem dort tätigen Altphilologen und Altertumswissenschaftler Friedrich August Wolf trat und an der dortigen Universität[2] am 6. Juni des Jahres seinen philosophischen Doktortitel erwarb.[3]
Seine eigentliche Laufbahn als Lehrer begann Friedrich Ernst Ruhkopf im Jahr 1786 in Neuruppin an der dortigen Gelehrtenschule,[2] bevor er als Direktor in Bielefeld und Hannover tätig wurde.[1]
Seine Tochter war die Kinderbuch-Autorin Julie Ruhkopf (1799–1880).
Schriften (Auswahl)
- Geschichte des Schul- und Erziehungs-Wesens in Deutschland / von der Einführung des Christenthums bis auf die neuesten Zeiten. Bremen 1794.
- Über einige vorzügliche Eigenschaften einer öffentlichen guten Stadtschule, zunächst in Einsicht der Nichtstudierenden. Eine Einladungsschrift zu den öffentlichen Schulprüfung … Honäus, Bielefeld 1795 (31 Seiten)
- L. Annaei Senecae philosophi opera omnia quae supersunt. Recognovit et illustravit Fridericus Ernestus Ruhkopf. 5 Bände, Weidmann, Leipzig 1797–1811.
- Corpus historicorum latinorum / cura et studio Frider. Ernest. Ruhkopf, Joach. Diteric. Godofr. Seebode;
- De regionibus urbis romae libeilum / Sextus Rufus. Nunc primum sep. ed. … Guiliemus Münnich. Hahn, Hannover 1815.
- Breviarium rerum gestarum populi Romani / Sextus Rufus. Lect. varietate adiecta rec. Guilielmus Münnich. Hahn, Hannover 1815.
- Breviarium historiae romanae / Eutropius. Recogn. … Georg. Frid. Wilhelm Grosse. 2. Auflage, Hahn, Leipzig 1825.
- Richard Payne Knight, Friedrich E. Ruhkopf: Prolegomena ad Homerum sive de carminum Homericorum origine auctore et aetate, itemque de priscae linguae progressu et praecoci maturitate. Hahn, Leipzig 1816.
- Über Homers Leben und Gesänge. Einleitung in die erklärenden Anmerkungen zum Homer / von Johann Heinrich Just Köppen / nach dessen Tode durchgesehen und verbessert von D. Friedrich Ernst Ruhkopf. Hahnsche Hofbuchhandlung, Hannover 1821 (Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums).
- Friedrich E. Ruhkopf: Lateinisch-deutsches und deutsch-lateinisches Schulwörterbuch. Leipzig 1822.
Literatur
- Friedrich Christian Kirchhof: Worte der Achtung und Liebe, gesprochen zur Gedächtniß-Feyer des seeligen Directors Dr. Ruhkopf im Hörsaale des Lycei, am Tage seiner Beerdigung, am 5ten Januar 1821 / vom Dr. Kirchhof, Rector am Lyceo zu Hannover. Leichenpredigt, Helwingsche Hofbuchhandlung, Hannover 1821 (8 Seiten).
- Verzeichniß einer von dem verstorbenen Herrn Direktor des Lyceums in Hannover, Friedrich Ernst Ruhkopf, hinterlassenen … Bibliothek, welche … 1821 … öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden soll. Lochner, Hannover 1821 (80 Seiten).
- Georg Friedrich Grotefend: Dr. Friedrich Ernst Ruhkopf. In: Derselbe: Geschichte des Lyceums der Königlichen Residenz-Stadt Hannover während des Zeitraumes von 1733 bis 1833 / als Einladung zum Redeact bey der dritten Secularfeier der Reformation am 16ten September 1833, Morgens um 10 Uhr / von Dr. Georg Friedrich Grotefend, Director des Lyceums … Gebrüder Jänecke Druck- und Verlagshaus, Hannover 1833, S. 66–69 (Digitalisat des Göttinger Digitalisierungszentrums).
- Christian Koch (Hrsg.), Karl Franz Christian (Vorwort): Grundsätze der Erziehung, des Unterrichts und ihrer Geschichte nach Niemeyer und Ruhkopf. Elwert, Marburg 1837 (235 Seiten mit Bezug auf Ruhkopf und August Hermann Niemeyer).
- Heike Renate Biermann: Vermischung pädagogischer Strömungen, sanfter Behördendruck und die Etablierung des Schulfachs Mathematik unter Johann David Hartmann (1790–1794) und Friedrich Ernst Ruhkopf (1794–1815). In: Dieselbe: Praxis des Mathematikunterrichts 1750–1930. Längsschnittstudie zur Implementation und geschichtlichen Entwicklung des Mathematikunterrichts am Ratsgymnasium Bielefeld. Logos, Berlin 2010, ISBN 978-3-8325-2509-5, S. 60–68; hier: S. 65–68 (Dissertation, Universität Duisburg/Essen; Vorschau über Google Bücher).
- Franz Kössler: Ruhkopf, Friedrich Ernst. (Aus: Programm Hannover Lyceum I 1833), in: Ders. (Hrsg.): Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts. Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen 1825 – 1918 mit Veröffentlichungsverzeichnissen. Band Raab - Rzepecki. als PDF-Dokument von der Giessener Elektronischen Bibliothek der Justus-Liebig-Universität Giessen.
Weblinks
- Ruhkopf, Friedrich Ernst (1760–1821) auf der Seite richardwolf.de
Anmerkungen
- Als abweichendes Geburtsjahr wird auch „1750“ angegeben, vergleiche etwa die Angaben unter der GND-Nummer der DNB
Einzelnachweise
- Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek (DNB)
- Georg Friedrich Grotefend: Dr. Friedrich Ernst Ruhkopf, in ders.: Geschichte des Lyceums der Königlichen Residenz-Stadt Hannover während des Zeitraumes von 1733 bis 1833 / als Einladung zum Redeact bey der dritten Secularfeier der Reformation am 16ten September 1833, Morgens um 10 Uhr / von Dr. Georg Friedrich Grotefend, Director des Lyceums …, Hannover: Gebrüder Jänecke Druck- und Verlagshaus, 1833, S. 66–69; Digitalisat des Göttinger Digitalisierungszentrums
- o. V.: Intelligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung vom Jahre 1793, Nummer 110 vom 16. Oktober 1793, Jahrgangsband 1793, Sp. 873; Vorschau über Google-Bücher