Friedrich Dittes (Steueramtmann)

Friedrich Dittes (* 27. Oktober 1883[1] i​n Diedelsheim b​ei Bretten; † 9. Oktober 1960 i​n Karlsruhe[2]), a​uch Christian Friedrich Dittes, w​ar ein badischer Finanzbeamter. Er i​st für s​eine Tätigkeit i​n Gremien d​er Evangelischen Landeskirche i​n Baden bekannt, insbesondere für s​eine Teilnahme 1934 a​n der Barmer Bekenntnissynode.

Leben

Friedrich Dittes w​ar das siebte v​on zehn Kindern d​es Schuhmachers Ernst Friedrich Dittes u​nd seiner Frau Christine (geborene Beck) i​n Diedelsheim.[1] Bis i​n die 1920er Jahre i​st ansonsten w​enig von Friedrich Dittes bekannt.

Im AB-Verband w​ar er v​iele Jahre l​ang Mitglied i​m Verwaltungsrat u​nd als Laienprediger i​n den Versammlungen dieser Gemeinschaft. In d​en 1920er Jahren wohnte e​r in Emmendingen.[3] 1921–1928 w​ar er berichterstattendes Mitglied i​m Finanzausschuss d​er Landeskirche. Von Emmendingen z​og er n​ach Kenzingen, w​o er 1933–1938 Vorsteher d​es Finanzamts war. Über d​en Pfarrer seiner Heimatgemeinde i​n Bretten, Klaus Wurth, k​am er z​ur Kirchlich-Positiven Vereinigung (KPV), für d​ie er b​is 1934 i​n die Landessynode gewählt wurde. In dieser Eigenschaft n​ahm er Ende Mai 1934 a​n der Barmer Bekenntnissynode teil, a​uf der d​ie wichtige Barmer Theologische Erklärung verabschiedet wurde. Der zweite Kenzinger Abgeordnete i​n der Landessynode, Pfarrer Karl Rose, gehörte d​en Deutschen Christen (DC) an. Dittes w​urde am 23. Juli 1933 für d​ie Positiven a​ls Synodaler i​n den Erweiterten Oberkirchenrat gewählt u​nd war Mitglied d​es am 19. Juni 1934 gegründeten Bruderrats[4]. Er w​ar zuletzt d​ort der Einzige, d​er nicht d​en DC angehörte. Ab 1938 leitete e​r das Finanzamt Mosbach a​ls Regierungsrat.

In seinem Entnazifizierungsverfahren w​urde er a​m 6. September 1945 w​egen Zugehörigkeit[5] z​ur NSDAP a​us dem Staatsdienst entlassen. Von 1945 b​is 1947 w​ar er wieder Mitglied d​er Landessynode u​nd beriet d​ie Landeskirche i​n Finanzfragen. Im Januar 1947 w​urde er rehabilitiert u​nd beim Finanzgericht i​n Karlsruhe angestellt. Dort beendete e​r seinen Dienst a​m 26. Februar 1951.[6]

Literatur

  • Kirsten Kreher, Monika Rudolph: Wo zwei oder drei in Seinem Namen versammelt sind ... In: Jürgen Treffeisen, Reinhold Hämmerle, Gerhard A. Auer (Hrsg.): Die Geschichte der Stadt Kenzingen – Mensch, Natur, Umwelt. Band 2. Selbstverlag, Kenzingen 1999, ISBN 3-9806437-1-9, S. 316321 (Auszug auf evangelische-kirchengemeinde-kenzingen.de [abgerufen am 24. Oktober 2019]).
  • Kirsten Kreher, Monika Rudolph: "Grüß Gott" und "Heil Hitler": Die Kirche unterm Hakenkreuz. (Auszug aus dem Chronik-Beitrag in der Pforte 2010/2011 [abgerufen am 24. Oktober 2019]).
  • Hendrik Stössel: Kirchenleitung nach Barmen: das Modell der Evangelischen Landeskirche in Baden. In: Jus Ecclesiasticum. Band 60. Mohr Siebeck, 1999, ISBN 978-3-16-147215-2, S. 3233 (241 S., Google books, Abschnitt 3.1 [abgerufen am 24. Oktober 2019]).

Einzelnachweise

  1. Details zum Vater Ernst Friedrich Dittes (Anmeldung erforderlich, abgerufen am 30. Oktober 2019)
  2. s. Hendrik Stössel, S. 32–33
  3. Adressbuch Emmendingen von 1933: F. D. Steueramtmann, Moltkestr. 4
  4. Friedrich Dittes im Bruderrat: Jahrbuch für badische Kirchen- und Religionsgeschichte 2, Hrsg. Albrecht Ernst, Thomas K. Kuhn, Udo Wennemuth, abgerufen am 25. Oktober 2019
  5. NSDAP-Personalakte (Findbuch)
  6. Personalakte: Dienstende (Findbuch)
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