Friedrich August Schmidt (Maler)
Friedrich August Schmidt (* 17. Juli 1795[1] oder 1796 in Gera; † 5. Januar 1866 in Hannover) war ein deutscher Porzellan- und Porträt-Maler und Lithograf.[2]
Leben
Friedrich August Schmidt hatte direkten Zugang zum hannoverschen Hof: Unter seinen zahlreichen Porträts findet sich unter anderem eines des Kronprinzen und späteren Königs Georg V.[2]
Laut dem Adreßbuch der königlichen Residenzstadt Hannover auf das Jahr 1840 wohnte der Porträtmaler im Haus Osterstraße 330 im 4. Stockwerk.[3]
Der Grabstein des Künstlers sowie von Elisabeth Schmidt, geborene Röder (20. März 1803 – 30. Mai 1883) findet sich auf dem Hehlentorfriedhof (östlicher Teil) in Celle.[1]
Bekannte Werke
Hannover
Im Besitz des Historischen Museums Hannover finden sich mehrere kolorierte Lithographien:[2]
- 1830: Das Ständehaus an der Osterstraße: Die hannoverschen Landstände hatten das Gebäude 1710/11 für ihre Zusammenkünfte errichten lassen. Die Lithografie zeigt das Haus von der Georgstraße aus mit Sperrketten, die jedoch in den Revolutionswirren 1848 abgenommen wurden, damit sie die berittenen Gendarmen nicht beim Vorgehen gegen die unruhigen Menschenmengen behinderten. Das Gebäude selbst musste 1881 Geschäftshäusern an der Ständehausstraße weichen.[2]
- um 1830: Der Küchengarten-Platz in Linden, wo sich zum Zeitpunkt der Zeichnung lediglich Kornfelder befanden. Im Hintergrund ist die Silhouette Hannovers zu sehen, davor der Schornstein der 1826 in der Glocksee errichteten Gasanstalt der englischen Gesellschaft. Das Grundstück war zuvor von Johann Egestorff erworben worden.[2][4][5]
- 1830: Die Calenberger Straße in der Calenberger Neustadt, die sich in der kolorierten Lithografie als bevorzugter Wohnort der höfischen Adels präsentiert,[2] insbesondere mit dem Dachenhausen-Palais.[4][5]
Im Besitz des Landesmuseums Hannover finden sich folgende kolorierte Lithografien:
- um 1830: Das Clevertor, kolorierte Lithografie mit Blick in die Stadt, rechts und links des Tores die 1778 gegründete Tierarzeneyschule, Vorläuferin der heutigen Tierärztlichen Hochschule Hannover; im Hintergrund ist das klassizistische 1789 auf einer ehemaligen Bastion der Stadtbefestigung Hannovers errichtete und 1858 wieder abgebrochene Militärhospital zu sehen, Vorläufer des späteren „Standortlazaretts“ in der Adolfstraße[4]
Berlin
- 1837: Großes Stadtprospekt der Straße Unter den Linden in Berlin, Blick von der Alten Wache über das Zeughaus, die Schlossbrücke, das Alte Museum und den Dom; Öl auf Papier, 78 cm × 136 cm[6]
Literatur
- Helmut Plath: Hannover im Bild der Jahrhunderte, 3., erweiterte und verbesserte Auflage, Hannover: Verlagsgesellschaft Madsack & Co., 1966, S. 18–23, 105f.
- Bernhard Dörries, Helmut Plath (Hrsg.): Alt-Hannover 1500–1900 / Die Geschichte einer Stadt in zeitgenössischen Bildern von 1500–1900. vierte, verbesserte Auflage, Heinrich Feesche Verlag Hannover, 1977, ISBN 3-87223-024-7, S. 46, 58, 89, 136ff. insbesondere S. 141.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Inschrift auf dem Grabmal des Künstlers
- Bernhard Dörries, Helmut Plath: Alt-Hannover 1500–1900 …, S. 46, 58, 89, 136ff., 141
- Adreßbuch der königlichen Residenzstadt Hannover auf das Jahr 1840, Abteilung 2: Alphabetisches Verzeichniß der Einwohner der Stadt, sowie eines Theiles der Bewohner von Herrenhausen, Linden und den Gartengemeinden, mit Bemerkung ihres Standes oder Geschäfts, in welchen sie wohnen, und der Hausnmmern, S. 220; Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek über die Deutsche Forschungsgemeinschaft
- Helmut Plath: Hannover im Bild ... (siehe Literatur)
- Anmerkung: Helmut Plath schrieb zu den abgedruckten Bildern in seiner Schrift Hannover im Bild ... (siehe Literatur), S. 103: „Die Bilder wurden anhand der Originale unter Verwendung von Farbaufnahmen des Niedersächsischen Heimatmuseums der Hauptstadt Hannover reproduziert. Die Originale stellten außer dem Heimatmuseum dankenswerterweise zur Verfügung [...]“ (es folgen dann einzelne private Leihgeber). Das Niedersächsische Heimatmuseum der Hauptstadt Hannover sollte jedoch das Landesmuseum Hannover bezeichnen, insofern ist hier in der Provenienz eine Abweichung.
- Van Ham, gewerbliches Auktionsresultat