Friedrich Adalbert Maximilian Kuhn

Friedrich Adalbert Maximilian Kuhn (* 3. September 1842 in Berlin; † 13. Dezember 1894 in Berlin-Friedenau) war ein deutscher Botaniker. Häufig auch Maximilian Friedrich Adalbert Kuhn oder Maximilian (Max) Kuhn geschrieben. Sein botanisches Autorenkürzel lautet „Kuhn“.

Leben

Kuhn bestand 1862 a​m Kölnischen Gymnasium i​n Berlin s​ein Abitur. Sein Studium i​n Naturwissenschaften absolvierte e​r in Berlin, w​o ihn Johannes v​on Hanstein, Hermann Karsten, v​or allem a​ber Alexander Braun i​n Botanik unterrichteten.

Noch a​ls Student 1865 beteiligte e​r sich u​nter der Leitung v​on Paul Friedrich August Ascherson a​n einer botanischen Forschungsreise i​n die Karpaten, d​eren wissenschaftliche Ergebnisse e​r bearbeiteten u​nd in e​inem Bericht d​er Verhandlungen d​es botanischen Vereins d​er Provinz Brandenburg a​us dem Jahre 1865 niederschrieb. Diese Aufzeichnungen wurden bisher n​icht gedruckt bzw. veröffentlicht.

Inzwischen hatte sich Kuhn auf dem Gebiet der Farnkunde zu einer anerkannten Autorität herangebildet, so dass ihm 1866 nach dem Tod des Farnforschers Georg Heinrich Mettenius von dessen Schwiegervater Alexander Braun die Ordnung seines wissenschaftlichen Nachlasses übertragen wurde. Auf diese Weise entstanden die von Kuhn im 35. und 36. Band der Linnaea (1867/68) publizierten Reliquiae Mettenianae. Zeitgleich überließ man ihm die Bearbeitung der reichen Farnsammlung, die von einer Afrikaexpedition unter der Leitung von Baron Karl Klaus von der Decken mitgebracht wurden. Die ersten Resultate veröffentlichte Kuhn zunächst in seiner 1867 entstandenen Dissertation: Filices Deckenianae, während er den weitaus größeren Teil im Jahr darauf in den Filices Africanae zusammenfasste. Dieser Katalog aller bis dahin bekannter afrikanischen Kryptogamen ist das umfangreichste Werk Kuhns auf seinem Spezialgebiet geblieben. Nach zweijähriger Gehilfentätigkeit am königlichen Herbarium in Berlin bestand Kuhn im Dezember 1868 seine Prüfung für das höhere Lehramt. Nach dem Probejahr wurde er 1870 an der damaligen Königstädtischen Realschule in Berlin als Lehrer angestellt und rückte 1879 zum Oberlehrer, 1889 schließlich zum Professor auf. Auf Grund seines langjährigen Herzleidens verschlechterte sich sein Gesundheitszustand derart, dass er bereits 1893 im Alter von 51 Jahren seine Pensionierung einreichen musste. Eine zur Linderung durchgeführte Amputation des rechten Unterschenkels konnte die Verschlechterung seiner Krankheit jedoch nicht aufgehalten und so erlag er 1894 einem Herzanfall auf seiner bei Berlin gelegenen ländlichen Besitzung.

Neben d​en schon genannten Farnsammlungen bearbeitete Kuhn n​och diverse andere a​us tropischen Gegenden, w​ie jene v​on Friedrich Carl Naumann a​uf der Reise d​er SMS Gazelle während d​er Jahre 1874–76 gesammelten. Eine Aufzählung seiner Publikationen lassen s​ich im u​nten angeführten Nachruf v​on Paul Ascherson nachlesen. Kuhns umfangreiches Farnherbar n​ebst seinen handschriftlichen Hinterlassenschaften s​owie ein Teil seiner Bücher vermachte s​eine Witwe d​em Berliner botanischen Museum z​um Geschenk.

Werke

  • Filices Deckenianae. Hrsg. Breitkopf & Haertel, Leipzig 1867, 26 S.
  • Reliquiae Mettenianae. In: Linnaea Berlin: Ein Journal für die Botanik in ihrem ganzen Umfange. Hrsg. August Garcke, Bd. 35, Berlin 1867/1868: 385–394 und Bd. 36, 1869/1870: 41–169.
  • Filices Africanae. Hrsg. W. Engelmann, Leipzig 1868, 233 S., 1 Tafel.
  • Filices Novarum Hebridarum. Wien 1869, 18 S.
  • Beiträge zur mexicanischen Farnflora. Hrsg. Schmidt, Halle 1869, 25 S.

Literatur

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