Friedland-Gedächtnisstätte
Die Friedland-Gedächtnisstätte in Friedland (Niedersachsen) ist ein Denkmal für die deutschen Heimatvertriebenen und Heimkehrer.
Geschichte
Das aus vier 28 m hohen, stelenartigen Betonsegmenten bestehende Werk der Künstler Martin Bauer und Hans Wachter wurde 1966/67 als Heimkehrerdenkmal errichtet. Es entstand auf der Erhebung des Hagenbergs oberhalb der Ortschaft Friedland. Bauherr war der Verband der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen Deutschlands, der auch als Initiator auftrat und 1964 eine erste Haus- und Straßensammlung von Spenden zur Errichtung des Denkmals organisiert hatte.
Erste Intentionen zur Errichtung einer solchen Gedenkstätte stammten von Konrad Adenauer, der auch am 15. Mai 1966 den Grundstein legte. Eingeweiht wurde das Denkmal am 15. Oktober 1967 vom damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Georg Diederichs.
- Innerer Bereich
- Stele der Kriegsgefangenen
- Stele der Vertriebenen und Verschleppten
Inschriften
Die auf 12 Tafeln angebrachten Inschriften des Denkmals lauten:
- WIR KAMEN AUF DEN STRASSEN DES KRIEGES, DER GEFANGENSCHAFT, FLUCHT UND VERFOLGUNG – AUS DER HEIMAT VERTRIEBEN. 50 MILLIONEN MENSCHEN LIESSEN AUF ALLEN KONTINENTEN UND MEEREN IHR LEBEN: GEFALLEN, GETÖTET, UMGEKOMMEN.
- 9.340.900 DEUTSCHE BLIEBEN IM 2. WELTKRIEG: 2.892.000 FIELEN ALS SOLDATEN, 2.846.000 ZIVILPERSONEN UND 1.250.000 KRIEGSGEFANGENE STARBEN; VERSCHOLLEN BLIEBEN: 1.163.600 SOLDATEN IM KAMPF, 100.300 IN KRIEGSGEFANGENSCHAFT, 1.089.000 ZIVILPERSONEN.
- Heiliges Kreuz
- VERTRIEBEN WURDEN NACH 1945 AUS DER HEIMAT OSTWÄRTS DER ODER/NEISSE UND DES BÖHMERWALDES, AUS OSTEUROPA UND AUS SÜDOSTEUROPA 15.000.000 DEUTSCHE
- VERSCHLEPPT WURDEN IN DIE WEITEN DES OSTENS 1944–47 1.000.000 DEUTSCHE ZIVILPERSONEN, DARUNTER FRAUEN UND KINDER.
- OPFER DER VERTREIBUNG MEHR ALS 2.000.000 UNSCHULDIGE MENSCHEN, AUF DEN STRASSEN ELEND GESTORBEN, UMGEKOMMEN AUS ERSCHÖPFUNG, DURCH MENSCHLICHE GEWALT
- VÖLKER VERSÖHNT EUCH!
- IN KRIEGSGEFANGENSCHAFT GERIETEN 10.500.000 DEUTSCHE SOLDATEN – 7.100.000 IM WESTEN, 3.400.000 IM OSTEN – VERSTREUT IN VIELEN TAUSEND LAGERN
- 1956 KAM DER LETZTE TRANSPORT – NOCH 1967 WAREN NICHT ALLE FREI
- 1967 ERRICHTETEN HEIMKEHRER DIESES MAHNMAL
- DANKZEICHEN FÜR DIE ERRETTUNG – MAHNUNG AN DIE NACHWELT, FREIHEIT UND MENSCHENWÜRDE NIEMALS AUFZUGEBEN
- VÖLKER ENTSAGET DEM HASS – VERSÖHNT EUCH, DIENET DEM FRIEDEN – BAUT BRÜCKEN ZUEINANDER!
Weblinks
- Birgit Schwelling: Gedenken im Nachkrieg. Die »Friedland-Gedächtnisstätte«.
- Panorama-Ansichten des Denkmals und der Inschriften