Friedhof Sossenheim

Der Friedhof Sossenheim i​st der Friedhof d​es Stadtteils Frankfurt-Sossenheim v​on Frankfurt a​m Main.

Geschichte

Der Friedhof v​on Frankfurt-Sossenheim m​it Adresse Siegener Straße 54 w​urde 1890 eröffnet. Er h​at eine Größe v​on 4,5 h​a und Platz für 1500 Gräber.

Kriegsgräberfeld

Auf d​em Friedhof l​iegt auf d​er linken Seite d​es Hauptganges e​in Kriegsgräberfeld. Dort s​ind überwiegend a​us der Sowjetunion stammenden Kriegsgefangene und/oder Zwangsarbeiter bestattet. Das Ehrenmal besteht a​us einem großen Sandsteinkreuz, v​ier in russischer Sprache beschrifteten Einzelgrabsteinen u​nd vier Sammelgräbern m​it jeweils 36 quadratischen Sandsteinplatten. Diese tragen (wenn bekannt) Namen, Geburts- u​nd Todesdaten d​er Opfer.[1]

Kulturdenkmäler auf dem Friedhof

Der Ergänzungsband v​on Volker Rödel z​ur Denkmaltopographie, "Die Frankfurter Stadtteilfriedhöfe" n​ennt ein Ehrenmal u​nd sieben Grabmale a​uf dem Friedhof v​on Sossenheim, d​ie ebenfalls u​nter Denkmalschutz stehen.

Bild Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit Daten

Kruzifix Friedhof Sossenheim
Lage
Das Kruzifix ist Teil des Ehrenmals für die Toten des Zweiten Weltkriegs. Das Hochkreutz aus rotem Sandstein mit Jesusfigur aus Keramik stammt aus der Zeit um 1950. Es steht auf einem Sockel eines historischen Wegekreuzes aus dem Jahr 1852 1853
Familie Bollin Friedhof Sossenheim, 19 Kreustele in vereinfachten neogotischen Formen aus Sandstein 1908

Familie Klees-Dorn Friedhof Sossenheim, 26–27
Lage
Kreuzdenkmal über Eck aus poliertem schwarzen Granit mit Christusfigur als Galvanobronze von Steinmetz J. Neuhäusel 1910
Familie Kinkel Friedhof Sossenheim, 69–70 Neoklassizistische Bildstele aus gestocktem Granit mit Darstellung des Orpheusmotivs im Bronzerelief. Hier ist Juliane Kinkel (* 17. April 1892 in Sossenheim; † 17. August 1986 ebenda)l deutsche Widerstandskämpferin und Mitglied der Katholischen-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Katholische Christin im Widerstand begraben. 1915

Familie Baldes-Noss Friedhof Sossenheim, 109–110 Schriftstele aus asymmetrisch trapezoidem Umriss aus poliertem schwarzen Granit, akzentuiert durch ein Relief aus Galvanobronze mit Christuskopf 1916

Sammelgrabstätte Friedhof Sossenheim
Lage
Sammelgrabstätte für die Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde St. Michael seit 1920. Es besteht aus schlichten Kalksteinkreuzen für die Pfarrer. Kopfseitig befindet sich ein Kruzifix mit modern interpretierter Christusdarstellung als Relief, 1996 Steinmetz Schranz GmbH 1996
Familie Brum Friedhof Sossenheim, 149–150 Ädikulastele aus geschliffenem schwarzen Granit, Schrift und Schmuckfriese graviert, der Christuskopf als Bronzerelief in den Giebel eingesetzt 1922

Familie Lotz Friedhof Sossenheim, 156–157 Dreigeteilte Stele aus poliertem roten Granit mit eingelassenem Relief einer Kreuzigungsgruppe aus Galvanobronze 1927

Weitere erwähnenswerte Gräber

Bild Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit Daten

Familie Lotz Frl.0007 Einzelerdwahlgrab Jakob Kinkel Jakob Kinkel (* 1. Dezember 1833; † 4. November 1905) war 1892–1902 Bürgermeister von Sossenheim. Im Jahr 1959 wurde die Grabstätte als Ehrengrab geführt, 1996 wurde jedoch festgestellt, es handele sich um kein Ehrengrab. Danach wurde es als erhaltenswert eingestuft. 2001-2006 hatte Henriette Kinkel, ab 2019 der Heimat- und Geschichtsverein Sossenheim die Patenschaft über das Grab.[2] 1905
Familie Lotz A 0333 Einzelerdwahlgrab Wilhelm Richard Karl Runze Wilhelm Runze (* 4. Juni 1887; † 6. November 1972) war Künstler[3] 1972
Commons: Friedhof Sossenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Volker Rödel: Denkmaltopographie: Die Frankfurter Stadtteilfriedhöfe, ISBN 978-3-921606-61-2, Stand 2006
  • Stadt Frankfurt am Main: Der Friedhofswegweiser, März 2012

Einzelnachweise

  1. http://www.denkmalprojekt.org/2011/frankft-sossenheim_zwangsarbeiter_hess.htm Eintrag auf denkmalprojekt.org
  2. Altes Grabmal erstrahlt in neuem Glanz; in: Höchster Kreisblatt vom 20. August 2019, S. 26.
  3. Heimat- und Geschichtsverein Sossenheim: Chronik Sossenheim, S. 35.

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