Friedensnote

Die Friedensnote der Bundesrepublik Deutschland vom 25. März 1966 stellt einen ersten Versuch der Regierung Erhard dar, eine Entspannungspolitik gegenüber den Ostblock-Staaten einzuleiten. Sie wurde nicht nur an alle Staaten, mit denen die Bundesrepublik diplomatische Beziehungen unterhielt, gesendet, sondern vor allem auch an die Staaten des Warschauer Pakts. Einzig die DDR blieb als Empfänger ausgespart.[1] Inhaltlich ging es vor allem darum, zu zeigen, dass die Bundesrepublik an einer gesamteuropäischen friedlichen Sicherheitspolitik interessiert war und die Lösung des grundlegenden Konflikts um die Existenz eines „zweiten“ deutschen Staates nicht mehr als Vorbedingung für Gespräche mit den übrigen osteuropäischen Staaten ansah.

Diese e​rste Annäherung a​n den Osten erscheint a​us heutiger Sicht s​ehr zaghaft. Die j​unge Bundesrepublik w​ar jedoch n​och von Adenauers Westorientierung u​nd seiner Politik d​er Stärke geprägt. Den Ostblock-Staaten Gesprächsangebote u​nd Friedenssignale z​u senden, w​ar noch ziemlich neu. Auch musste e​rst ein Umdenken u​nd ein Abbau d​es östlichen Feindbildes i​n der Bevölkerung einsetzen, u​m weitere Schritte g​ehen zu können.[2]

Literatur

Friedensnote: Drei Namen. In: Der Spiegel. Nr. 14, 1966, S. 25 (online).

Einzelnachweise

  1. Franz Eibl: Politik der Bewegung. Gerhard Schröder als Außenminister 1961–1966 (= Studien zur Zeitgeschichte. Band 60). Oldenbourg, München 2001, ISBN 3-486-56550-8, S. 423–425.
  2. Vgl.: Christoph Kleßmann: Zwei Staaten – eine Nation. Deutsche Geschichte 1955–1970. 2. überarb. Aufl., Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 1997, ISBN 3-89331-022-3, S. 97.
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