Fred Evans (Boxer)
Fred Evans (* 4. Februar 1991 in Cardiff) ist ein walisischer Profiboxer im Mittelgewicht. Als Amateur wurde er 2011 Europameister im Weltergewicht und gewann in dieser Gewichtsklasse auch die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2012.
Fred Evans  | |
|---|---|
| Daten | |
| Geburtsname | Fred Evans |
| Geburtstag | 4. Februar 1991 |
| Geburtsort | Cardiff |
| Nationalität |  Britisch |
| Gewichtsklasse | Mittelgewicht |
| Stil | Rechtsauslage |
| Größe | 1,80 m |
| Kampfstatistik als Profiboxer | |
| Kämpfe | 8 |
| Siege | 7 |
| K.-o.-Siege | 0 |
| Niederlagen | 1 |
| Profil in der BoxRec-Datenbank | |
| Fred Evans Medaillenspiegel | ||
|---|---|---|
 Wales | ||
| Olympische Sommerspiele | ||
| Silber | 2012 | Weltergewicht |
| Europameisterschaften | ||
| Gold | 2011 | Weltergewicht |
| Commonwealth-Championships | ||
| Gold | 2010 | Weltergewicht |
Amateurkarriere
Fred Evans boxte für den St Joseph’s ABC in Newport. 2007 wurde er britischer Kadetten-Meister im Federgewicht und gewann im folgenden Monat auch die Kadetten-Europameisterschaften in Ungarn, wobei er unter anderem Clarence Goyeram besiegte. Zudem war er unter anderem jeweils Achtelfinalist der Kadetten-Weltmeisterschaften 2007 und der Jugend-Weltmeisterschaften 2008.
2010 gewann er im Weltergewicht die Commonwealth-Championships in Indien, wobei er unter anderem Rayton Okwiri und Callum Smith schlagen konnte. Bei den Commonwealth Games 2010 hingegen schied er in der Vorrunde knapp mit 8:8+ gegen Kennedy St-Pierre aus.
2011 wurde er Waliser Meister im Weltergewicht und gewann auch die Europameisterschaften 2011 in Ankara durch Siege gegen Torben Keller aus Dänemark (17:8), Araik Marutjan aus Deutschland (13:8), Islam Edisultanow aus Russland (16:14), Saal Kwatschatadse aus Georgien (20:16) und Mahamed Nurudsinau aus Weißrussland (14:9). Sein Landsmann und Freund Andrew Selby gewann zudem den Titel im Fliegengewicht. Es handelte sich dabei um die ersten walisischen Box-EM-Goldmedaillen seit 86 Jahren.
Bei den Weltmeisterschaften 2011 in Baku erreichte er gegen den Neuseeländer Ricky Murphy (21:6), den Südkoreaner Ch'un-sik Kim (17:8) und den Deutschen Patrick Wojcicki (12:6) das Viertelfinale, wo er durch Kampfabbruch gegen Egidijus Kavaliauskas ausschied. Durch das Erreichen des Viertelfinales war er zudem für die Olympischen Spiele 2012 in London qualifiziert. Dort besiegte er im Achtelfinale diesmal Egidijus Kavaliauskas (11:7) und zog ins Viertelfinale ein, wo er sich knapp mit +14:14 gegen den Kanadier Custio Clayton durchsetzte und das Halbfinale erreichte. In diesem bezwang er den amtierenden Weltmeister Taras Schelestjuk aus der Ukraine (11:10) und erreichte damit das Finale, in welchem er gegen den Kasachen Serik Säpijew mit 9:17 unterlag. Der Gewinn der Silbermedaille machte Evans zum erfolgreichsten walisischen Boxer der olympischen Sportgeschichte und zum ersten olympischen Medaillengewinner seines Landes im Boxen seit der Bronzemedaille von Ralph Evans 1972.
Profikarriere
Im Dezember 2015 unterzeichnete er einen Profivertrag mit dem britischen Promoter und Management Sanigar Events von Chris Sanigar. Sein Profidebüt gewann er am 26. Mai 2017 gegen den Belgier Najim Fennane. Im Oktober 2018 verlor er überraschend gegen Ryan Toms (Kampfbilanz: 15-15).
Weiteres
Seine Mutter und seine Schwester starben 2006 bei einem Verkehrsunfall in der Nähe von Cardiff.
Im Oktober 2014 war er an einer Schlägerei in Gloucestershire beteiligt und musste sich wegen Körperverletzung vor dem Gloucester Crown Court verantworten, wo er im Oktober 2015 zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt wurde. Bereits im April 2014 war er wegen der Beteiligung an einer Schlägerei in Birmingham zu einer Geldstrafe verurteilt worden.
Quellen
- Fachzeitschrift Box Sport
- Website "amateur-boxing.strefa.pl"
- Website des englischen Boxverbandes