Frauke Beeck
Leben
Ausbildung
Frauke Beeck studierte von 1978 bis 1984 Kunst und Biologie an der Universität Hannover. Anschließend übernahm sie eine einjährige Lehrtätigkeit in Edinburgh, Schottland. Sie lebt und arbeitet in Bremen und Berlin.
Tätigkeit
Frauke Beecks künstlerische Tätigkeit umfasst Spraybilder, Wandbilder, den Wümmekalender, Collagen, Installationen, Objekte und die Herstellung von Funbags. Ihre Arbeiten greifen Themen der Pop-Kultur sowie der Konsumgesellschaft auf. Eine zunehmend wichtige Rolle in ihrer Tätigkeit nimmt seit 1996 der künstlerische Austausch zwischen Deutschland und China ein. Sie engagiert sich verstärkt als Kuratorin für Ausstellungsprojekte chinesischer Künstler in Deutschland.
Spraybilder: Für ihre Spraybilder benutzt Frauke Beeck eine speziell von ihr entwickelte Spraytechnik. Sie verwendet vorwiegend transparentes Acrylglas, das von beiden Seiten bearbeitet wird, wodurch der Eindruck von Räumlichkeit und Tiefe entsteht. Sie arbeitet mit Schablonen, wodurch eine Abstraktion der dargestellten Formen erreicht wird. Sowohl in Bezug auf die Motivwahl als auch in Bezug auf ihre Formensprache basieren Frauke Beecks Bilder der letzten Jahre auf der Tradition der klassischen Pop Art. Klare, starke, grelle Farben, kontrastreiche Farbkombinationen und Motive aus dem Alltag sind dafür bezeichnend. Charakteristisch für ihre Arbeiten ist der Mix von Stilelementen der Streetart und Graffiti-Kunst einerseits und der Wahl traditioneller, aus der realistischen Malerei entlehnten Bildsujets anderseits. Durch das Zusammenführen der etablierten Motive der Malerei und der Streetart entsteht ein eigener, unkonventioneller Stil. Als Vorlagen verwendet sie häufig Fotografien, aber auch Bilder aus Büchern, Zeitschriften oder von selbst gedrehten Video-Stills. In verschiedenen Serien wendet sie sich unterschiedlichen Themenkomplexen zu, wie etwa Bambusvariationen, Schaufenstergestaltung, Musikkonzerte, Landschaftsbilder, Tierporträts, politische Ereignisse oder Reiseeindrücke. In einer Reihe von Bildern kombiniert die Künstlerin Schrift und Bild, indem unter dem gesprayten Bild ergänzend und nicht immer auch erklärend ein kurzer Gedankengang oder ein Kommentar hinzugefügt wurde. Diese Bilder erscheinen wie Zeitungsbilder mit dazugehöriger Bildunterschrift. Doch stehen hier Text und Bild in einem spannungsvollen, teilweise auch absurden Verhältnis zueinander.
Wandbilder: 2006 entstand in Zusammenarbeit mit Tobias Kröger im Rahmen des Bremer Programms „Kunst im öffentlichen Raum“ eine Arbeit an der Hauswand Heinrichstraße 10 in Bremen. Für das Stück „Amerika“ vom Bremer Theater, inszeniert von Johann Kresnik nach dem Roman von Franz Kafka, das im Bremer Güterbahnhof aufgeführt wurde, realisierte Frauke Beeck 2007 im Foyer des Güterbahnhofs das Wandbild „Amerika“.
Wümmekalender: Seit 1994 gestaltet Frauke Beeck den Wümmekalender, der vorwiegend aus Bildern der Wümmeregion besteht und seit 1974 erscheint. In den letzten Jahren widmet sich der Kalender jeweils einem bestimmten Thema, wie z. B. „Schöne Grüße aus der Provinz“ (2014), „Von der Wümme zum Huangpu“ (2013), „Vogelperspektive“ (2012) oder „Wasserläufe“ (2011). Im Laufe der Jahre wurden künstlerische Techniken unterschiedlichster Art angewendet von Bleistiftzeichnungen über Aquarelle zu Mixed Media – in diesem Zusammenhang wurden verschiedene Reproduktionstechniken angewandt.
Funbags: Süßigkeiten- oder Chipstüten aus aller Welt werden zu kleinen Plastik-Täschchen recycelt. Die Funbags werden in mehreren Galerien und Museen geführt und von diesen seit 2004 auf den Kunstmessen in Berlin, Frankfurt, Köln, Innsbruck und Karlsruhe präsentiert.
Künstleraustausch mit chinesischen Künstlern: Frauke Beeck hat sich in den letzten Jahren verstärkt im kuratorischen Bereich betätigt, dabei liegt ihr Schwerpunkt auf dem künstlerischen Austausch zwischen Deutschland und China. Ihre erste chinesische Einzelausstellung fand 1998 im Goethe-Institut Beijing statt. 2000 und 2001 wurden Ausstellungsprojekte in Bremen und Beijing realisiert. 2006/2007 folgten Bremen/Göttingen und Shenyang. 2013 stellte Frauke Beeck auf Einladung des chinesischen klassischen Künstlers Mosheng Mei als erste westliche Künstlerin in Beidaihe, China aus.
Ausstellungen
Einzelausstellungen
- 2020 Bremer Frauenmuseum e.V., „Frauensleute“[1]
- 2020 Schnackenhof, Röthenbach an der Pregnitz, „Ost-West-Dialog“[2]
- 2018 Galerie Brandt Credo, Bremen „I love Art“
- 2018 Galerie am Schwarzen Meer, Bremen, „Von Bäumen und Menschen“
- 2015 Modern Museum Dalian (mit S. Baumkötter, G. Kever)
- 2013 Galerie Casaretto, Verden, „Zwischen den Welten“
- 2013 Museum Mosheng Mei, Beidaihe, China
- 2012 Städtische Galerie Zeven, „Von der Wümme zum Huangpu“
- 2011 Kunstverein Achim, „Pop Shop“
- 2008 Omnilab Galerie, Bremen
- 2007 Sparkasse Bremen
- 2006 Kunsthalle der Academie Shenyang, China (mit C. Jaxy, J.-F. Guiton)
- 2006 Kunstverein Apex, Göttingen
- 2006 Galerie 149, Bremerhaven, „100 kleine Schlachten“
- 2005 Galerie Herold, Bremen, „Unvergessliche Momente“
- 2000 Teachers-University-Gallery, Beijing, China (mit P. Angermann, B. Sassen)
- 1998 Goethe-Institut Beijing, China
Gruppenausstellungen
- 2018 Kunstverein Hannover, Hannover, Digitale Herbstausstellung
- 2018 GEDOK Galerie Hamburg, Hamburg, "Mail-ART zum Frauenwahlrecht"
- 2018 GEDOK Galerie Berlin, Berlin, "Zeit und Zeitbewußtsein"
- 2017 GEDOK Galerie Berlin, Berlin, Was der Himmel erlaubt"
- 2016 Kunstverein Stade, Stade, "Gesichter"
- 2010 Sparkasse Bremen, „Junge Kunst Bremen“
- 2010 Kunstraum Rotenburg, „Gleichstellung - Kurs halten“
- 2010 Galerie Schinken und Klötze, Berlin
- 2010 Kunstsalon Franz Leuwer, Bremen, „Erde“
- 2009 Kunstfrühling Bremen
- 2009 Frauenmuseum Bonn, Bonn
- 2009 Kunstkreuz Frankfurter Tor, Berlin
- 2008 Galerie Kühn, Lilienthal, „Essen“
- Sparkasse Bremen, „inkognito“
- 2007 Spedition am Güterbahnhof, Bremen, „Die dunkle Seite“
- 2007 Kunstverein Apex, Göttingen, „In Between“
- 2007 Bremer Theater im Güterbahnhof, „Amerika“
- 2006 Städtische Galerie Bremen, „Das unbekannte Meisterwerk“
- 2006 Galerie K, Nienburg „Frachtgut“
- 2005 Galerie Katharina Seifert, Hannover
- 2004 Galerie Kühn, Berlin, „Schaf“
- 2001 Kauno Gallery, Kaunas, Litauen
Literatur
- Städtische Galerie Bremen: Beijing, Reinhild Zitz, Beatrix Sassen, Frauke Beeck, Peter Angermann, Herausgegeben von der Städtischen Galerie und dem Künstlerinnenverband Bremen anlässlich der Ausstellung in der Galerie der Kunstakademie der Pädagogischen Universität, Shoudu, Stadt Beijing, vom 16. - 28. September 2000, 38 Seiten, deutsch-chinesisch
- Hans-Joachim Manske: Pop ist alles. Alles ist Pop, Katalog "Beijing" 2000
- Die Sparkasse Bremen: Frauke Beeck, Bremen 2007 (Ausstellung, Text Katerina Vatsella)
- Kunstverein Bremen (Hrsg.): Shenyang - Bremen, in: Punkt. Kunst im Nordwesten (Frühjahr 2007)
- Wiebke Steinmetz: „Spraybilder zwischen Graffiti und Pop-Art“
- Britta Acquistapace: Frauke Beeck, mundus-art: Frauke Beeck
- Der Senator für Kultur, Bremer Künstler gestalten Wandbild in der Heinrichstraße, k: kunst im öffentlichen raum bremen
- Katerina Vatsella: "Frauke Beeck", Die Sparkasse Bremen (Ausstellung 2007), Omnilab Galerie (Ausstellung 2008)
- Samtgemeinde Zeven: "Von der Wümme zum Huangpu" (Ausstellung 2012)
- "Gigantisch groß und schnelllebig, Sottrumer Künstlerin Frauke Beeck stellte in China aus"
- „Schaufenstergestaltung als Phänomen“
- „Schöne Grüße aus der Provinz“
Einzelnachweise
- https://bremer-frauenmuseum.de/2020/02/21/frauke-beeck-frauensleute/ abgerufen am 4. Januar 2021
- http://www.frauke-beeck.de/de/vita.html abgerufen am 4. Januar 2021