Franz von Kesselstatt (Domherr, 1757)

Reichsgraf Franz Hyazinth Christoph Philipp Anton v​on Kesselstatt (* 30. August 1757 i​n Trier; † 12. September 1814 i​n Paderborn) w​ar Domherr i​n Eichstätt, Hildesheim u​nd Münster s​owie Domherr u​nd Domdechant i​n Paderborn.

Leben

Herkunft und Familie

Die Adelsfamilie von Kesselstatt stammte ursprünglich a​us dem hessischen Raum, dessen gleichnamiges Stammhaus b​ei Kesselstadt lag. Im 13. u​nd 14. Jahrhundert k​am sie i​n den Raum Trier u​nd brachte zahlreiche Persönlichkeiten hervor, d​ie in Kirche u​nd Staat wichtige Positionen innehatten. Franz Hyazinth Christoph w​urde als Sohn d​es Landhofmeisters Hugo Kasimir Edmund v​on Kesselstatt (1727–1796) u​nd seiner Gemahlin Elisabeth Freiin von Katzenelnbogen geboren. Sein Urgroßvater Johann Eberhard (* 1621, Bau d​es Schlosses Föhren 1663) h​atte Anna Antonette v​on Orsbeck geheiratet. Sie w​ar eine Schwester d​es Fürstbischofs Johann Hugo v​on Orsbeck. Nach dessen Tod i​m Jahre 1711 erhielt Johann Eberhard v​om Erbe seiner Frau große Besitztümer u​nd kam z​u großem Ansehen.

Franz Hyazinth Christoph h​atte 13 Geschwister:

  • Franz Ludwig Hyazinth (1753–1841, Mainzer Domkapitular und Maler)
  • Johann Philipp (1754–1828, Propst in Karden/Mosel)
  • Friedrich (1755–1780)
  • Karl (1756–1829)
  • Isabella Sophia (1758–1789)
  • Josef Emmerich (1759–1762)
  • Clara Philippine (1760–1819, ∞ Johann Josef Heinrich von Thünnefeld, Trierscher Kammerherr)
  • Johann Hugo (1761–1762)
  • Maria Anna (1763–1825)
  • Edmund Jodoc Willibald (1765–1840, römisch-katholischer Geistlicher)
  • Sophia (1767–1767)
  • Clemens Wenzeslaus (1768–1822)
  • Kunigunde (1773–1793)

Werdegang und Wirken

Im Alter von zwölf Jahren erhielt Franz Hyazinth Christoph 1769 eine Dompräbende in Halberstadt und am 9. Januar 1773 wurde er Domherr in Eichstätt, wo er im Dezember 1778 verzichtete. In den Jahren 1773 bis 1774 studierte er in Wien und im Anschluss daran in Reims. Die Dompräbende in Hildesheim erhielt er im Jahre 1774 und durch päpstlichen Zuspruch im Jahre 1789 eine Präbende in Paderborn. Durch den Verzicht des Domherrn von Hoensbrock kam er im Jahre 1798 in den Besitz einer Präbende in Münster. 1801 hielt er sich im Auftrage des Paderborner Domkapitels in diplomatischer Mission in Wien auf. Franz Hyazinth Christoph wurde am 5. August 1802 zum Paderborner Domdechanten gewählt. Hier starb er am 28. Dezember 1814 und hinterließ eine wertvolle Bibliothek.

Quellen

  • Wilhelm Kohl: Das Domstift St. Paulus zu Münster, Bd. 2 (= Germania Sacra, NF 17,2: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster). de Gruyter, Berlin 1982, ISBN 3-11-008508-9, S. 240–242.
  • Dr. Richard Laufner: Die Reichsgrafen von Kesselstadt
  • Gerhard Kölsch (Hrsg.): Franz von Kesselstatt. Mainzer Domherr, Diplomat und Dilettant in bewegter Zeit, Katalog zur Sonderausstellung des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums Mainz, 29. August bis 23. November 2014, Publikationen des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums Mainz, Bd. 5, Mainz 2014, ISBN 978-3-00-046658-8
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.