Franz Thyriot
Franz Thyriot (* 6. Mai 1869 in Hanau; † 21. April 1934 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Architekt.
Leben
Thyriot war der Sohn des Johann Peter (Jean Pierre) Thyriot (1833–1917) und dessen Frau Wilhelmine (geborene Mahrt).[1] Sein Vater war Stadtbaurat, Konservators des neuen Museums und Vorstandsmitglied im Verein für hessische Geschichte und Landeskunde für den Bereich Hanau.[2]
Thyriot studierte an der Technischen Hochschule (Berlin-)Charlottenburg und war bis 1908 selbständig in (Berlin-)Groß-Lichterfelde tätig, seitdem in Frankfurt.
Besonderen Erfolg erzielte er mit seinen Entwürfen für Schul- und Bildungsbauten. Im Rahmen seiner Tätigkeit am Projekt Neues Frankfurt wirkte er auch an der Umsetzung des letzten Bauabschnitts der Riederwaldsiedlung mit.[3]
Der Zeitungsredakteur und Schriftsteller Hans Thyriot (1898–1949) war sein Sohn.
Publikationen (Auswahl)
- Der Neubau der Grossh. Augustinerschule: Beschreibung des Neubaus. Bindernagel, Friedberg 1902.
- Der Neubau des Gymnasiums mit Direktor-Wohnhaus in Zehlendorf (Wa.) (= Beilage zum … Jahresbericht des Gymnasiums zu Zehlendorf. Nr. 8). Universitäts- und Landesbibliothek, Zehlendorf 1905, S. 3–7.
Bauten und Entwürfe
- 1900–1902: Vereinshaus für die Turngemeinde Hanau[4]
- 1899–1901: Augustinerschule in Friedberg (Hessen), Goetheplatz 4
- 1902: Wettbewerbsentwurf für ein neues Rathaus in Kassel (nicht ausgeführt)
- 1902–1904: Gymnasium mit Direktor-Wohnhaus in Berlin-Zehlendorf (später Beucke-Oberschule, heute Gail S. Halvorsen Schule)
- 1903: Wettbewerbsentwurf für ein neues Rathaus in Kiel (nicht ausgeführt)
- 1905: Wettbewerbsentwurf für ein Hallenbad in Darmstadt (prämiert mit dem 1. Preis, nicht ausgeführt)
- 1905–1906: Höhere Mädchenschule in Arnstadt
- 1907–1909: Schillerschule in Frankfurt-Fechenheim, Bodenseestraße (nicht erhalten)
- 1910 (?) Entwurf für eine Pumpstation in Hanau[5]
- 1911: Wettbewerbsentwurf für ein neues Rathaus in Mülheim an der Ruhr (prämiert mit dem 2. Preis, nicht ausgeführt)
- 1911–1913: Städtische Realschule in Oberursel (Taunus), Zeppelinstraße
- 1913: Wettbewerbsentwurf für eine Deutsche Botschaft in Washington, D.C. (prämiert mit dem 2. Preis, nicht ausgeführt)
- 1923: Riederwaldschule in Frankfurt-Riederwald
- 1925: Wettbewerbsentwurf für eine evangelische Kirche in Völklingen (prämiert mit dem 3. Preis, nicht ausgeführt)
- 1925–1926: Bahnhofs-Empfangsgebäude in Bad Orb
- 1929–1930: Haus der Jugend in Frankfurt am Main, Hansaallee 150 (heute Seniorenbüro)
Literatur
- Thyriot, Franz. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band 5: Vialle–Zyrlein. Nachträge und Berichtigungen. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S. 272 (Textarchiv – Internet Archive – Nachträge).
- Thyriot, Franz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 33: Theodotos–Urlaub. E. A. Seemann, Leipzig 1939, S. 124.
- Gerhard Bott, Richard Schaffer-Hartmann, Bruno-Wilhelm Thiele: Die Gold- und Silberstadt. Hanau und der Historismus. Hanau 2004, S. 184.
Einzelnachweise
- Karl Siebert: Verzeichnis der Werke des Malers Georg Cornicelius. J. H. E. Heitz, Strassburg 1914, S. 62 (Textarchiv – Internet Archive – Bildnis 281. Stadtbaurat J. P. Thyriot [1871] und 274. Frau Wilhelmine Thyriot [1870]).
- Mitteilungen an die Mitglieder des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde. Gebr. Schönhoven, Kassel 1906, Kapitel III. Vorstand, S. 6 und 72 (Textarchiv – Internet Archive).
- mediathek.bildung.hessen.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Franz Thyriot: Neubau des Vereinshauses der Turngemeinde Hanau. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Band 22. : W. Ernst & Sohn, Berlin 1902, S. 621–623 (Textarchiv – Internet Archive).
- Hasack: Spinnerei-Anlage der Herren Johann Priebsch Erben, Untermorchenstern i.B. In: Der Industriebau. 2, 1911, Heft 1, S. 2–4 (2).