Franz Seraph von Pichler

Franz Seraph Pichler, a​b 1914 Ritter v​on Pichler, (* 4. Oktober 1852 i​n Asenham; † 5. Oktober 1927 i​n Passau) w​ar katholischer Geistlicher u​nd Mitglied d​es Deutschen Reichstags.

Leben

Pichler w​ar der Sohn e​ines Zimmermanns u​nd Landwirts. Er besuchte d​as Gymnasium u​nd Lyzeum i​n Passau u​nd die gregorianische Universität i​n Rom, w​o er Kirchenrecht studierte. Am 29. Juni 1876 w​urde er z​um Priester geweiht. Danach w​ar er Kaplan i​n Pocking, Grainet, Rainding u​nd Hofkirchen. Von 1878 b​is 1880 w​ar er Kaplan a​n Santa Maria dell’Anima i​n Rom, 1883 Domvikar u​nd Bibliothekar s​owie ab 1899 Domkapitular i​n Passau. 1910 w​urde er d​urch Papst Pius X. z​um Dompropst ernannt.

Von 1893 bis 1912 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Niederbayern 3 (Passau, Wegscheid, Wolfstein, Grafenau) und die Deutsche Zentrumspartei.[1] Weiter war er von 1893 bis 1918 Mitglied der Bayerischen Kammer der Abgeordneten.

Als Anerkennung seiner Verdienste wurde Pichler 1914 in von König Ludwig III. in den persönlichen Adelsstand erhoben. Am 5. Oktober 1922 wurde Pichler anlässlich seines 70. Geburtstages das Ehrenbürgerrecht der Stadt Passau verliehen.

Franz Seraph von Pichler starb an Herzschwäche. Bei seinem Trauerzug am 8. Oktober erwiesen ihm hohe Ehrengäste – darunter Ministerpräsident Heinrich Held sowie einige amtierende Minister und Reichstags- bzw. Landtagsabgeordnete – die letzte Ehre. Er wurde in der Dompropstgruft bestattet. Weiter ist er Namensgeber des Dr.-von-Pichler-Platzes in Passau, und die größte Glocke der Kirche St. Josef in Auerbach, die Christkönigsglocke, wird zu seinen Ehren auch als Pichlerin bezeichnet.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Bündnisse, Ergebnisse, Kandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 15). Halbband 2, Droste, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 995–997.
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