Franz Schnaedter
Franz August Johann Schnaedter (* 31. Mai 1906 in Wiesbaden) war ein deutscher Schriftleiter und Funktionär der Hitler-Jugend.
Leben
Im Alter von 20 Jahren trat Schnaedter am 29. Juli 1926 der NSDAP (Mitgliedsnummer 41.302) bei. Bereits im April 1927 verließ er diese Partei wieder, kehrte jedoch am 1. September 1928 unter Beibehaltung der alten Mitgliedsnummer wieder in die NSDAP zurück. Er gehörte zunächst der bündischen Jugend an und wechselte 1928 in die Hitler-Jugend (HJ). In seiner Heimatstadt Wiesbaden wurde er 1928 HJ-Gruppenführer. Zwei Jahre später erfolgte seine Ernennung zum Gauführer der HJ in Hessen. Seit dieser Zeit gehörte er auch der Reichsleitung der HJ an, wo er als Nachfolger von Franz Woweries für Propaganda und Nachrichtendienst zuständig war. Im November 1930 übernahm er die Schriftleitung mehrerer HJ-Zeitungen und leitete zeitweise den Jungfront-Verlag.
Ab März 1933 war Schnaedter Gebietsführer Sachsen der Hitler-Jugend in Dresden. Als solcher nahm er am 1. Mai am 1. Gebietstreffen der sächsischen Hitler-Jugend in Plauen im Beisein von Martin Mutschmann und zahlreichen SA- und SS-Führern teil. Am 19. November 1933 sprach er auf der Kundgebung des Winterhilfswerkes der deutschen Jugend in Dresden. Baldur von Schirach verfügte Anfang Juli 1934 die Beurlaubung Franz Schnaedters und die Auflösung des Stabes des Obergebietes Mitte. Grund waren die gegen Schnaedter seit Februar 1934 laufende Untersuchung wegen vorgeworfener Homosexualität. Noch im Juli 1934 wurde Schnaedter aus der Hitler-Jugend und im Februar 1935 aus der NSDAP ausgeschlossen und vom Landgericht Dresden zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt.