Franz Holthus

Franz Holthus (* 31. Juli 1909 i​n Messingen (Kreis Lingen); † 14. November 1990 i​n Thuine) w​ar e​in deutscher Politiker (Zentrum) u​nd Abgeordneter d​es Niedersächsischen Landtages.

Leben

Holthus w​ar nach d​em Besuch d​er Volksschule i​n der Landwirtschaft tätig u​nd war Teilnehmer a​m Zweiten Weltkrieg. Seit 1950 w​ar er Geschäftsführer d​es Bauern-, Pächter- u​nd Siedlerbundes e.V. Niedersachsen für d​en Bezirk Emsland. Dieser Organisation d​er Heuerleute u​nd Neusiedler s​tand im heftigen Kampf u​m die Rechte d​er unterbäuerlichen Schichten d​es Emslandes m​it der bäuerlichen „Vereinigung d​es Emsländischen Landvolks“. Wegen d​es Niedergangs d​er Heuerlingswesens konnte e​r diese Tätigkeit später b​is 1987 n​ur noch nebenamtlich weiterführen, w​obei er s​ich in d​en letzten beiden Jahrzehnten hauptsächlich u​m die Alterfürsorge d​er ehemaligen Heuerleute z​u kümmern hatte.

Holthus war ein Zentrumsmann, der im Lingener Land gerade die ländlichen Unterschichten wie die Heuerleute an die Partei band. Er trug wesentlich dazu bei, dass das Zentrums bis zu Beginn der 1960er Jahre im Lingener Land noch stark vertreten war. 1951 erhielt er als Landtagskandidat des Zentrums im Wahlkreis 88 (Bentheim) 3,1 Prozent der gültigen Stimmen. In der zweiten Wahlperiode war er vom 10. Dezember 1953 bis 5. Mai 1955 als Nachrücker für Otto Krapp Mitglied des Niedersächsischen Landtages. Der Landtag wählte ihn zum Mitglied der zweiten Bundesversammlung, die 1954 Theodor Heuss als Bundespräsident wiederwählte.[1] 1957 kandidierte er für die „Föderalistische Union“, dem Wahlzusammenschluss der Zentrumspartei mit der Bayernpartei, als Direktkandidat im Wahlkreis Nr. 27 Bersenbrück-Lingen 1956 wurde er einer von acht Zentrumsabgeordneten im Lingener Kreistag. Er trat später zur CDU über, für die er 1964 zum Kreistag kandidierte. Holthus starb am 14. November 1990 in Thuine.

Quelle

  • Bernhard Fritze: Nachdenkliches über die einstmals einflussreiche Zentrumspartei und meine Zeit als Abgeordneter des Zentrums im Lingener Kreistag, in: Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte (Hrsg.), Emsländische Geschichte, Bd. 16, Haselünne 2009, S. 381–401.
  • Helmut Lensing/Bernd Robben: „Wenn der Bauer pfeift, dann müssen die Heuerleute kommen!“ – Betrachtungen und Forschungen zum Heuerlingswesen in Nordwestdeutschland, Haselünne 2016 (5. Auflage), S. 262, 263.
  • Barbara Simon: Abgeordnete in Niedersachsen 1946–1994. Biographisches Handbuch. Hrsg. vom Präsidenten des Niedersächsischen Landtages. Niedersächsischer Landtag, Hannover 1996, S. 172.

Einzelnachweise

  1. Biografische Notiz auf www.kgparl.de, abgerufen am 17. Juli 2017.
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