Franz Hofmann (Komponist)
Franz Dominik Hofmann (* 13. Dezember 1920 in Forchheim; † 10. Februar 1945 an Bord der Steuben in der Ostsee) war ein deutscher Komponist.
Leben
Hofmann erhielt zunächst Klavierunterricht bei seiner Tante, bevor er mit vierzehn Jahren begann erste Kompositionen zu schreiben. Ein Jahr später wurde er als Student am städtischen Konservatorium in Nürnberg angenommen, an dem er bei Karl Rast (Klavier) und Seby Horvath (Violine) studierte. Nach seinem Abitur wurde Hofmann 1939 zum Arbeitsdienst eingezogen. Trotzdem schaffte er es, zwischen 1940 und 1944 über 40 Werke für Kammermusik zu verfassen. Seine Violinsonaten wurden von seiner Ehefrau Sophie Hagemann, welche eine ausgebildete Geigerin war, gespielt. Im September 1944 wurde er als Gefreiter an die Ostfront gesandt, wo er trotz des Krieges weiterhin komponierte. Am 12. November 1944 wurde er schwer am Kopf verwundet und wurde in ein Lazarett in Königsberg gebracht, wo er bis Anfang Februar 1945 blieb und weiterhin komponierte. In einem Brief vom 6. Februar berichtete er seiner Frau: „Das ersehnte Schiff will nicht kommen, trotzdem habe ich den 3. Satz der ››Kleinen Sonate‹‹ fertig gemacht.“[1] Vermutlich wurde er daraufhin auf das Schiff Steuben gebracht, welches in der Nacht vom 9. auf den 10. Februar torpediert wurde. Bei dieser Schiffskatastrophe kam Hofmann vermutlich ums Leben.
Werk
Hofmanns erste Werke ähneln denen seines Lehrers Karl Rorich am Nürnberger Konservatorium. Erst mit seiner Sonate aus dem Jahr 1940 für Violine und Klavier f-Moll begann er seinen eigenen Stil zu entwickeln. Die meisten seiner Werke sind in der Form einer Suite oder einer Variation verfasst. Nach 1960 wurden seine Kompositionen vergessen. Erst 1985 wurden sie wiederentdeckt und werden seitdem auch erst wieder aufgeführt, darunter befinden sich ein Violinkonzert und ein Hornquintett, das 1994 von Mitgliedern der Wiener Philharmoniker eingespielt wurde.
Weblinks
- Literatur von und über Franz Hofmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Franz Hofmann im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
- Hans Huchzermeyer: Franz Hofmann (1920–1945). Ein unbekannter fränkischer Komponist. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, 95. Band, Nürnberg 2008, S. 317–346.
- Hans Huchzermeyer: "Wolltest Herrliches gewinnen, aber es gelang dir nicht" Franz Hofmann (1920–1945). Ein in jungen Jahren im Krieg gefallener Komponist aus Nürnberg. In: ders.: Sechs Komponisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Portrait. Wilhelm Meyer-Stolzenau – Theodor Meyer-Steineg – Günter Plappert – Franz Hofmann – Willy Mewes – Helmut Huchzermeyer, Minden 2017, ISBN 978-3-00-053511-6, S. 176–216.