Flutkatastrophe in West- und Zentralafrika 2010
Die Flutkatastrophe in West- und Zentralafrika begann im Juni[1] 2010 und wurde von wochenlangen Regenfällen verursacht. Sie betraf hauptsächlich Benin, Nigeria, Togo und Ghana.[2] Die Katastrophe forderte bis Anfang November mindestens 377 Todesopfer[3] und führte mit zu einer Choleraepidemie in Nigeria mit mehr als 1500 Toten.[4]
Verlauf
Erste Überschwemmungen gab es in Ghana mit Einsetzen der Regenzeit im Juni 2010; sie forderten bis Ende Juli 40 Todesopfer.[1]
Anfang August erreichte der Fluss Niger seinen höchsten Pegelstand seit 1929.[5] Überflutungen und Erdrutsche infolge von Regenfällen forderten in Niger und Sierra Leone fast 100 Todesopfer.[6][7] Zuvor hatte es hier eine ausgedehnte Dürre gegeben, die die Nahrungsmittelknappheit zusätzlich verschärfte.[8][9] Die großflächige Überflutung dauerte bis mindestens Anfang September an.[10]
Ende September wurde weltweit berichtet, zwei Millionen Menschen seien in Nigeria nach Dammbrüchen auf der Flucht. Dies bestätigte sich nicht.[11]
Im Oktober war Benin nach wochenlangem Regen zu fast zwei Dritteln von Überschwemmungen betroffen.[12] Die Überschwemmungen waren die schwersten seit mindestens 1963[13][14] und forderten mindestens 50 Tote.[15]
Die Vereinten Nationen meldeten insgesamt mindestens 377 Tote und 1,5 Millionen Betroffene.[3]
Einzelnachweise
- Niger River floods destroying homes and crops. British Broadcasting Corporation, 10. August 2010, archiviert vom Original am 26. April 2011; abgerufen am 17. März 2011 (englisch).
- Dominic Johnson: Wenig Hilfe für Westafrika unter Wasser. In: Die Tageszeitung. 26. Oktober 2010, abgerufen am 17. März 2011.
- Benin: UN disaster team on the ground in response to devastating floods. UN News Centre, 14. Oktober 2010, archiviert vom Original am 26. April 2011; abgerufen am 23. März 2011 (englisch).
- Yinka Ibukun: Nigeria cholera death toll rises above 1,500: U.N. Reuters, 25. Oktober 2010, archiviert vom Original am 26. April 2011; abgerufen am 17. März 2011 (englisch).
- Niger River reaches highest level in 80 years. Radio France Internationale, 9. August 2010, archiviert vom Original am 26. April 2011; abgerufen am 17. März 2011 (englisch).
- Westafrikas Ernte wegen starken Regenfällen bedroht. In: Toggenburger Tagblatt. 11. August 2010, archiviert vom Original am 26. April 2011; abgerufen am 17. März 2011.
- Hochwasser entlang des Niger-Flusses August 2010. Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, 13. August 2010, archiviert vom Original am 26. April 2011; abgerufen am 23. März 2011.
- Thousands left homeless in Niger. Al Jazeera, 29. August 2010, archiviert vom Original am 26. April 2011; abgerufen am 24. März 2011 (englisch).
- Ruedi Küng: Katastrophe in Zeitlupe. In: Die Wochenzeitung Nr. 36. Genossenschaft infolink, 9. September 2010, archiviert vom Original am 26. April 2011; abgerufen am 23. März 2011.
- Überschwemmungen und Missernten plagen Niger. Der Niger-Strom erreicht höchsten Pegelstand seit 80 Jahren. Neue Zürcher Zeitung, 2. September 2010, archiviert vom Original am 26. April 2011; abgerufen am 24. März 2011.
- Marc Dugge: Wie dramatisch ist die Lage tatsächlich? Hochwasser-Katastrophe in Nigeria. tagesschau.de, 27. September 2010, archiviert vom Original am 26. April 2011; abgerufen am 24. März 2011.
- Benin: UN to send thousands of tents amid major floods. British Broadcasting Corporation, 24. Oktober 2010, archiviert vom Original am 26. April 2011; abgerufen am 23. März 2011 (englisch).
- David Smith: Benin suffers worst floods since 1963. Fifty-six people killed, thousands of homes damaged in heavy rains and hundreds of cholera cases reported. Guardian News and Media Limited, 25. Oktober 2010, archiviert vom Original am 26. April 2011; abgerufen am 17. März 2011 (englisch).
- Benin's Worst Floods Since 1963 Overlooked by International Community. Cholera cases continue to rise. CARE, 21. Oktober 2010, archiviert vom Original am 26. April 2011; abgerufen am 24. März 2011 (englisch).
- Worst floods in Benin in 50 years. Guardian News and Media Limited, 3. November 2010, archiviert vom Original am 26. April 2011; abgerufen am 23. März 2011 (englisch).