Flinderskette
Die Flinderskette (englisch Flinders Ranges) ist ein Gebirgszug im Norden des australischen Bundesstaates South Australia (Südaustralien), der sich fast 500 km in nordsüdliche Richtung erstreckt. In dieser Region liegen drei Nationalparks: Mount-Remarkable-Nationalpark im Süden, den Vulkathunha-Gammon-Ranges-Nationalpark im Norden und im Zentrum ist die Flinderskette namensgebend für den Ikara-Flinderskette-Nationalpark (engl. Ikara-Flinders Ranges National Park), ein 912 km² großes Naturschutzgebiet.
Flinderskette | ||
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Die Flinderskette vom Devil’s Peak | ||
Höchster Gipfel | St. Mary’s Peak (1170 m) | |
Lage | South Australia | |
Teil von | Australien | |
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Koordinaten | 30° 55′ S, 138° 37′ O | |
Alter des Gesteins | Präkambrium | |
Die nördlichen Flindersketten im Satellitenbild |
Geologie und Landschaft
Geologisch besteht die Kette aus Gesteinen des Präkambriums, die ein Alter von bis zu einer Milliarde Jahren haben. Geologische Untersuchungen wurden vom australischen Geologen und Polarforscher Sir Douglas Mawson geleitet. Sie erbrachten Hinweise darauf, dass auch Australien im Präkambrium von einer Eiszeit betroffen war, die vielleicht den gesamten Erdball erfasst hatte (Schneeball Erde). Die Ediacara-Hügel sind eine bedeutende Fundstätte präkambrischer Fossilien, der Ediacara-Fauna.
Wichtige Erhebungen sind der Devil’s Peak, Mount Remarkable und St. Mary’s Peak. Die Landschaft ist durch schroffe Mittelgebirgskämme, tiefe Schluchten und sonnenverbrannte Talflächen gekennzeichnet.
Flora und Fauna
Für die Flora des Parks ist der Eukalyptus-ähnliche Baum River Red Gum (Eucalyptus camaldulensis) typisch. Die gesamte Pflanzenwelt hat sich hervorragend an die unregelmäßigen Regenfälle in der Region angepasst. Die inneren Wände der Wilpena Pound sind mit üppiger Vegetation ausgestattet, die sonst eher im Süden vorkommt. Die geschützte Lage und das mildere Klima machen dies möglich.
33 von 93 in Südaustralien vorkommenden Akazienarten gedeihen in den Flinders Ranges. In den südlichen Flinders ist die Vegetation üppiger, denn die relativ hohen Niederschlagsmengen und das abwechslungsreiche Gelände bescheren der Region eine Pflanzenwelt, die in dieser Vielfalt und Üppigkeit in den Flinders sonst nicht vorkommt. Hier wachsen Kasuarinen und auch Farne und Orchideen.
Etwa 20 Säugetierarten leben in den Flinders, darunter auch die von Menschen eingeführten Ziegen, Kaninchen, Katzen und Füchse, die die Vogel- und Pflanzenwelt schädigen. Diese Tiere werden regelmäßig zum Erhalt der einheimischen Fauna abgeschossen. Unterschiedliche Känguruarten leben in den Flinders Ranges. Auf den offenen Grasebenen sind vorwiegend rote Riesenkängurus zu Hause. Sie kommen zum Grasen in die feuchteren Täler und lassen sich dabei kaum stören. Auch die seltenen Gelbfuß-Felskängurus sind in dieser Region beheimatet, denn die Flinders Ranges stellen für diese Känguruart eines der wichtigsten Rückzugsgebiete von ganz Australien dar. In den kühlen Schluchten und an Wasserstellen konzentriert sich die reiche Vogelwelt, sie ist hier mit über 100 Arten zahlreich vertreten. 50 Arten von Reptilien leben ebenfalls in der Region.
Archäologische Funde
Am Warratyi Felsüberhang im Norden der Gebirgskette konnten 2016 Spuren menschlicher Aktivität gesichert werden, deren Alter auf 45.000 bis 49.000 Jahre datiert wurde. Der Überhang wurde von einem Zeitpunkt vor etwa 49.000 Jahren zuerst benutzt, er erlebte eine Hochphase der Nutzung um vor 40.000 Jahren und um vor 18.000 Jahren. Vor 35.000 Jahren ist ein vorübergehendes deutliches Nachlassen der Nutzung feststellbar, was auf ein deutlich trockeneres Klima zu jener Zeit hindeutet. Das Datum der Erstbesiedlung liegt rund 10.000 Jahre vor dem bis dahin akzeptierten Datum für die Besiedlung des inneren Australiens. Die Fundstelle hat ebenfalls gezeigt, dass Ocker dort zuerst vor 49.000 bis 46.000 Jahren, Gips vor 40.000 bis 30.000 Jahren, Steinwerkzeuge vor 40.000 bis 38.000 Jahren, Schaftwerkzeuge vor 38.000 bis 35.000 Jahren und verzierte Kunstwerke vor 30.000 bis 24.000 Jahren genutzt wurden. Diese Funde sind die ältesten ihrer Art in Südostasien und Australien und sind jeweils ebenfalls 10.000 Jahre älter als die bisher bekannten Funde. Die Fundstelle zeigt auch, dass die Menschen im Kontakt mit der Megafauna der Region waren, wobei unklar ist, ob sie auf die Jagd gingen oder es sich um Zufallsfunde handelt, die genutzt wurden.[1][2]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Nicola Davies, Humans arrived in Australian interior 49,000 years ago, archaeologists believe in: The Guardian, 2. November 2016, abgerufen am 3. November 2016
- Giles Hamm, Cultural innovation and megafauna interaction in the early settlement of arid Australia, in: Nature, 2016, online veröffentlicht am 2. November 2016 doi:10.1038/nature20125