Fleetrade
Die Straße Fleetrade ist eine zentrale Erschließungsstraße in Bremen, Stadtteil Hemelingen, Ortsteil Hastedt. Sie führt überwiegend in West-Ost-Richtung von der Straße Auf der Hohwisch in der Östlichen Vorstadt bis zur Malerstraße.
Fleetrade | |
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Karte von Hastede 1804 | |
Basisdaten | |
Stadt | Bremen |
Stadtteil | Hemelingen |
Angelegt | 19. Jh. |
Querstraßen | Fährstraße, Hessenstraße, Bei den Vier Linden, Deichbruchstr., Inselstr., Osnabrücker Str., Drakenburger Str., Wendeplatz Bremen Weserwehr, Malerstr. |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Autos, Fahrräder und Fußgänger |
Straßengestaltung | zweispurige Straße |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 1000 Meter |
Die Querstraßen und Anschlussstraßen wurden benannt u. a. als Auf der Hohwisch nach der Flurbezeichnung Hohe Wisch = hohe Wiese, Fährstraße als Weg zur Fähre, Hessenstraße nach dem Bundesland, Bei den Vier Linden 1919 nach dem Baugebiet des Bauunternehmens Gebrüder Greten, Deichbruchstraße in der Nähe eines Weserdeichbruchs von 1845, Inselstraße nach der Insel zwischen Suhrfeld und Kleinen Bulten, Osnabrücker Straße 1913 nach der Stadt, unbenannter Weg, Drakenburger Straße 1902 nach dem Ort, wo 1547 die auch für Bremen bedeutsame Schlacht bei Drakenburg stattfand, Wendeplatz Bremen Weserwehr und Malerstraße (unbekannt Namensherkunft); ansonsten siehe beim Link zu den Straßen.
Geschichte
Name
Die Fleetrade wurde benannt nach dem alten Fleet als Wasserlauf, wobei die niederdeutsche Silbe Trade für Weg steht.
Entwicklung
Das Dorf Herstede wurde zuerst 1226 erwähnt. Es gehörte zum Erzstift und Herzogtum Bremen, im 15. Jahrhundert zur Gografschaft Achim und 1649 zum Herzogtum Bremen. Seit 1803 ist Hastedt eine Landgemeinde von Bremen und wurde 1902 in die Stadt Bremen eingemeindet.
Die ersten Häuser wurden im nördlichen Bereich gebaut. Als Folge des großen Deichbruchs von 1830 wurde als Hochwasserschutz und Straßenverbindung der Osterdeich (1850 bis 1893) angelegt. Das südliche Überflutungsgebiet konnte nun auch besiedelt werden.
1812 hatte Hastedt 756 Einwohner, 1855 waren es 4525, zur Jahrhundertwende, als viele Häuser an dieser Straße gebaut wurden, waren es über 7000 und heute (2017) 10.645
Verkehr
1879 wurde eine Pferdebahn gebaut, die 1900 elektrifiziert wurde. Seit 1911 hat sich an der Linienführung nicht viel geändert: die Linie 2 fährt nach Sebaldsbrück, die Linie 3 fuhr parallel dazu bis zum Depot Hohwisch und sie wurde 1939 verlängert durch die Fleetrade bis zur neuen Endstelle Weserwehr.
Die Straßenbahn Bremen durchfährt mit der Linie 3 (Gröpelingen – Weserwehr) die Straße.
Im Nahverkehr in Bremen tangieren die Buslinien 40 und 41 (Mahndorf ↔ Weserwehr) sowie 42 (Gewerbepark Hansalinie ↔ Weserwehr) die Straße an der Endhaltestelle und Wendeplatz der Linie 3.
Gebäude und Anlagen
Die Straße ist zumeist mit zweigeschossigen Wohnhäusern bebaut, viele im Stil der Bremer Häuser um 1900.
Erwähnenswerte Gebäude und Anlagen
- Nr. 2 und 4: Zwei 2-gesch. Wohnhäuser von um 1900 mit seitlichen Giebeln und Erkern als Bremer Häuser
- Nr. 13: 2-gesch. Wohnhaus als Bremer Haus
- Nr. 14 und 14a: 2-gesch. Wohnhäuser als Bremer Häuser
- Nr. 15 und 15a: 2-gesch. Wohnhäuser als Bremer Häuser
- Nr. 15b: Hier stand bis zum 22. April 1944 die Kirche St. Elisabeth, die 1931 nach Plänen von Theo Burlage erbaut wurde. Ein Wandgemälde an einer Hauswand Ecke Deichbruchstraße zeigt heute das frühere Aussehen. Sie sah der heutigen Kirche Maria Grün (Hamburg) ähnlich.
- Nr. 38: 1-gesch. Wohnhaus
- Nr. 39 und 41: Zwei 2-gesch. Wohnhäuser als Bremer Häuser
- Nr. 40 und 42: Zwei 2-gesch. Wohnhäuser als Bremer Häuser
- Nr. 47,49 und 53: Drei 1- bis 2-gesch. Wohnhäuser als Bremer Häuser
- Nr. 62 bis 68: Vier 2-gesch. Wohnhäuser als Bremer Häuser
- Zwischen Deichbruch- und Inselstraße: Denkmalgeschützter Jüdischer Friedhof Deichbruchstraße von 1796 mit 900 Grabsteinen und verklinkerter Trauerhalle von 1952.[1][2]
- Nr. 78: 1-gesch. Haus mit Tanz- und Ballettsaal (früher Alter Ratssaal) der Impuls e.V. als anerkannte private Fach- und Berufsfachschule für Gymnastik, Tanz und Bewegungstherapie
- Nr. 80: 1-gesch. Giebelhaus mit dezenter Fassadendekoration
- Alter Postweg Nr. 24 zwischen Insel- und Drakenburger Straße: 3 Hektar großer städtischer Friedhof Hastedt von 1900 mit Kapelle von nach 1945
Gedenktafeln
- Stolpersteine für die Opfer des Nationalsozialismus gemäß der Liste der Stolpersteine in Bremen:
- Nr. 62 für Dorothee Balmes (1889–1944), ermordet in der Heilanstalt Uchtspringe
Siehe auch
Literatur
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. 2., erweiterte und aktualisierte Auflage. In zwei Bänden. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X (Erstausgabe: 2002, Ergänzungsband A–Z). 2008, ISBN 978-3-86108-986-5.
- Monika Porsch: Bremer Straßenlexikon, Gesamtausgabe. Schünemann, Bremen 2003, ISBN 3-7961-1850-X.
Einzelnachweise
- Denkmaldatenbank des LfD Bremen
- Jeannette Jakubowski: Geschichte des jüdischen Friedhofs in Bremen. In: Bremisches Jahrbuch 81, Bremen 2002