Fixpunktsatz von Lawvere

Der Fixpunktsatz v​on Lawvere, benannt n​ach dem Mathematiker William Lawvere, i​st eine mathematische Aussage a​us der Kategorientheorie. Er g​ibt eine Bedingung, w​ann Objekte e​iner Kategorie d​ie Fixpunkteigenschaft erfüllen, u​nd verallgemeinert d​amit Sätze w​ie den Satz v​on Cantor o​der den Rekursionssatz.

Aussage

Es sei eine Kategorie mit endlichen Produkten und ein -Objekt.

Wenn es ein Objekt und einen Pfeil mit der Eigenschaft

gibt, dann hat die Fixpunkteigenschaft: für jedes gibt es einen „Fixpunkt“, d. h. einen Pfeil mit .

Beweis

Es gebe und mit der geforderten Eigenschaft und sei beliebig. Es gibt dann den speziellen Pfeil , definiert durch

.

Für ihn wiederum gibt es ein , für das gilt

.

Das heißt, ist Fixpunkt von .

Folgerungen

  • Wenn kartesisch abgeschlossen ist, kann statt dessen transponierte Version herangezogen werden. Für diese wird die geforderte „Eigenschaft“ zu einer gewissen Form der Surjektivität, die mittels globalen Elementen definiert ist. Lawvere nennt sie weakly point-surjective. Die Aussage des Satzes ist dann: Wenn es ein weakly point-surjective gibt, haben alle Endomorphismen auf einen Fixpunkt.
  • Im Fall und erhält man den Satz von Cantor per Kontraposition: Da keinen Fixpunkt hat, gibt es für keine Menge eine surjektive Funktion .

Literatur

  • William Lawvere: Diagonal arguments and cartesian closed categories. In: Lecture Notes in Mathematics, 92. 1969, S. 134145 (reprint).
  • Noson S. Yanofsky: A Universal Approach to Self-Referential Paradoxes, Incompleteness and Fixed Points. 2003, arxiv:math/0305282.
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