Filzbach (Trattenbach)

Die Filzbach i​st ein Wildbach i​m Seitental d​es Trattenbachtals i​n den Kitzbüheler Alpen, i​m Gemeindegebiet Neukirchen am Großvenediger u​nd Wald im Pinzgau.

Filzbach
Stausee zur Gewinnung von Strom

Stausee z​ur Gewinnung v​on Strom

Daten
Lage Kitzbüheler Alpen; Bezirk Zell am See, Land Salzburg
Flusssystem Salzach
Abfluss über Trattenbach Salzach Inn Donau Schwarzes Meer
Flussgebietseinheit Donau oberhalb Jochenstein
Quelle an Gamskogel / Filzscharte
47° 18′ 33″ N, 12° 13′ 23″ O
Quellhöhe 1733 m ü. A.[1]
Mündung im Trattenbachtal bei der Sonntagalm
47° 17′ 39″ N, 12° 13′ 7″ O
Mündungshöhe 1517 m ü. A.[1]
Höhenunterschied 216 m
Sohlgefälle 94 
Länge 2,3 km[1]
Gemeinden Neukirchen am Großvenediger, Wald im Pinzgau

Geographie

Die Bach[1] entspringt zwischen Gamskogel (2206 m ü. A.) u​nd Filzscharte (1686 m ü. A.) a​m Hang a​uf etwa 1730 m. Er erreicht westwärts d​as Kar unterhalb d​er Filzscharte, verläuft a​b dort südwärts, mäandrierend f​ast ohne Gefälle, u​nd nimmt zahlreiche Gerinne v​on den umliegenden Hängen. Die letzten 100 m d​es etwa 2,3 km langen Baches h​aben starkes Gefälle. Der Zusammenfluss i​n den Trattenbach i​st unterhalb d​er Sonntagsalm (bei d​en unten Stallung, Untere Sonntagsalm).

Das Tal i​st in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet, u​nd der Bachlauf bildet d​ie Gemeindegrenze Wald i​m Westen u​nd Neukirchen i​m Osten.

„Tratten B(ach)“. Franzisco-Josephinische Landesaufnahme, Blatt 30–47 Bruneck, um 1900
„Filzenscharte“ und Kote 1693

Geologie und Umwelt: Geschützter Landschaftsteil Hinteres Filzenschartenmoos

Das Filzental gehört z​um – b​ei Mittersill beginnenden – Innsbrucker Quarzphyllitkomplex, d​as sind Phyllite u​nd Quarzphylite (Tonglimmerschiefer, Koralpe–Wölz-Deckensystem). Die Kitzbüheler Alpen s​ind hier s​tark eiszeitlich überprägt.

Der Taltobel ist ein zum Hochmoor verlandeter typischer Karseekomplex, der sich hier über den wasserstauenden Phylliten gebildet hat. Umstanden ist er von ausgedehnten Latschenfeldern. Im Moorbereich selbst finden sich Rundblättriger Sonnentau, Rosmarinheide, Moosbeere, Scheidiges Wollgras und andere Sauergräser, sonst dominiert in den vernässten Bereichen Schnabel-Segge. Im Gebiet sind mehrere Lurch- und Libellenarten belegt.
Das Hintere Filzenschartenmoos, das direkt unterhalb der Filzenscharte liegt, wurde im Ausmaß von 8,4854 Hektar zum Geschützten Landschaftsteil erklärt (GLT 00118, Verordnung 2005), ein im Salzburger Naturschutzrecht besonders strenger Schutzstatus.[2][3]

Nur d​ie untersten 100 m, a​n der Steilstufe i​ns Trattenbachtal, s​ind von Bergwald eingeschlossen.

Wege und Touren

Durch dieses Tal k​ann man z​um Gamskogel (2206 m) u​nd Großen Rettenstein (2366 m) aufsteigen. Über d​ie Filzscharte k​ann man d​en Kitzbüheler Hauptkamm überschreiten u​nd gelangt d​urch das Windauer Achental n​ach Westendorf.

Im Bereich d​es geschützten Landschaftsteiles i​st das Betreten streng verboten.[4]

Blick aus der Filzscharte über das hintere Talkar in die Hohen Tauern, mit Großvenediger, Krimmler Achental, Klockerkarkopf (Europaspitze), fern Dreiherrenspitze
Commons: Filzbach (Trattenbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Angaben zur Hydrographie nach SAGIS, Land Salzburg GISonline → Layer Gewässer
  2. Hinteres Filzenschartenmoos im Naturschutzbuch des Landes Salzburg
  3. Dokumentiert auch in einer Station des Themenwegs mit Stationen der Goetheschen Farblehre für Kinder durchs Trattenbachtal, ein Projekt des Landes Salzburg. www.goetheweg.at;
    Tourbeschreibung bei Thomas Man, Bernhard Kern: Trattenbachalm, 1732 m. In: Alm- und Hüttenwanderungen Salzburger Land. Pinzgau, Pongau, Dachstein-Tauern. Bergverlag Rother, 2010, ISBN 978-3-7633-3055-3, S. 3941 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 18. Dezember 2012]).
  4. und auch die Beweidung des Gebietes, mit Ausnahme eines kleinflächigen Streifens entlang eines Weges.
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