Figaro-Polka
Die Figaro-Polka ist eine Polka von Johann Strauss Sohn (op. 320). Das Werk wurde am 30. Juli 1867 auf der Weltausstellung in Paris erstmals aufgeführt.
Anmerkungen
Im Jahr 1867 gelang es Johann Strauss mit Hilfe einiger Beziehungen zu einflussreichen Leuten der französischen Hauptstadt nach Paris eingeladen zu werden, wo er am Rande der dortigen Weltausstellung einige Konzerte spielen und dabei einige seiner Kompositionen vortragen sollte. Allerdings musste er auf seine eigene Kapelle verzichten. Er bediente sich in Paris des Orchesters von Benjamin Bilse (1816–1902). Aus den Mitgliedern dieses Orchesters ging später übrigens das Berliner Philharmonische Orchester hervor. Bilse war für Strauss kein unbekannter, hatte dieser doch einstmals in der Kapelle von Johann Strauss (Vater) Violine gespielt. Die ersten Aufführungen in Paris waren nicht besonders erfolgreich gewesen. In dieser Situation kam der damalige Chefredakteur der Zeitung Le Figaro Hypolite Auguste Delaunay de Villemessant (1810–1879) dem Wiener Komponisten zu Hilfe. Er nutze seine Zeitung für groß angelegte Werbekampagnen für dessen Konzerte. Daraufhin erhielten diese den erhofften Zulauf und Johann Strauss gelang es mit den meisten seiner Werke gut anzukommen. Damit wurde sein Pariser Gastspiel doch noch zum Erfolg. Aus Dankbarkeit gegenüber der Zeitung Le Figaro und deren Chefredakteur komponierte Strauss noch während seines Paris Aufenthalts die Figaro-Polka und widmete sie dem Chefredakteur. Das Werk wurde dann auch noch in Paris und zwar im Cercle International uraufgeführt. In Wien erklang es erstmals am 19. Januar 1868 im Rahmen der Konzerte in den Blumensälen der Gartenbaugesellschaft.
Die Spieldauer beträgt auf der unter Einzelnachweisen angeführten CD 5 Minuten und 3 Sekunden. Je nach der musikalischen Auffassung des Dirigenten kann diese Zeit etwas variieren.[1]
Einzelnachweis
- Quelle: Englische Version des Booklets (Seite 61) in der 52 CDs umfassenden Gesamtausgabe der Orchesterwerke von Johann Strauß (Sohn), Hrsg. Naxos (Label). Das Werk ist als neunter Titel auf der 21. CD zu hören.