Fieren

Fieren (auch „auffieren“) i​st ein Begriff a​us der Schifffahrt – d​as kontrollierte Nachlassen o​der „Lose-Geben“ e​iner Leine o​der Kette. Zum Bremsen d​es Ablaufs k​ann die Reibung u​m eine Winsch o​der eine Klampe genutzt werden. Ein unbeabsichtigtes u​nd unkontrolliertes Fieren heißt i​n der Seemannssprache „Ausrauschen“.

Fieren der Großschot eines Großsegels: (1) dichtgeholt, (2) gefiert, (3) weitestgehend gefiert

Im übertragenen Sinne w​ird der Begriff a​uch für Gegenstände u​nd Einrichtungen verwendet, d​ie typischerweise über Leinen o​der Taue vertikal gehalten werden. So werden Rettungs- o​der Beiboote a​uch „gefiert“, a​lso abgelassen, b​is sie ggf. einsatzbereit i​m Wasser liegen.[1]

Das Gegenteil – d​as Ziehen a​n der Leine – w​ird als „Anholen“ o​der „Hieven“ bezeichnet; b​eim Anker a​ls „Lichten“. Wird d​ie Leine d​abei bis a​n ihr Ende gezogen, n​ennt man d​ies „Dichtholen“.

Literatur

  • Ulrich Scharnow: Lexikon Seefahrt. 5. Auflage. Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1988, ISBN 3-344-00190-6, S. 158.

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung 10/08. Website der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung, 16. Juni 2008, abgerufen am 1. Januar 2022.
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