Festung Passati
Die Festung Passati (Armeebezeichnung A 6375)⊙ ist ein ehemaliges Artilleriewerk der Schweizer Armee im Festungsgebiet Sargans. Sie wurde als Teil der Sperrstelle Seeztal (Seeztalsperre) in der gleichnamigen Felswand direkt über Mels-Heiligkreuz gebaut.
Artilleriewerk Passati
Das Artilleriewerk Passati wurde im November 1939 als Gegenwerk zum gegenüberliegenden Artilleriewerk Castels A 6400 geplant, das sich im Hügel Castels auf der südlichen Talseite befindet ⊙ . In der Anlage Passati wurde der Kommandoposten der Nordfront Sargans integriert.
Das Felswerk war mit zwei 7,5-cm-Bunkerkanonen 39 sowie fünf Festungsmaschinengewehre Mg 11 als Nahverteidigung bewaffnet, welche von Norden auf die Seeztalsperre und das Vorfeld sowie ins Seeztal hinein wirken konnten. Ein allein stehender Leichtmaschinengewehrstand deckte den Festungseingang. Das Werk wurde bis Mitte 1974 betrieben, zu Beginn von einem Detachement der Festungsartilleriekompanie 32 aus dem Artilleriewerk Castels.[1] Es ging zusammen mit der Festung Furggels in Privatbesitz über.[2]
- Passati Eingangsbrücke
- Aussenverteidigung
- Haupteingang
Sperrstelle Seeztal
Die Sperrstelle Seeztal (Armeebezeichnung Spst Nr. 1310) verläuft in nordöstlicher Richtung quer durch das Tal der Seez von Mels (Hügel Castels) nach Heiligkreuz und gehört zum Festungsgebiet Sargans. Sie besteht aus den Artilleriewerken Castels und Passati sowie einer Kette von Panzersperren und Bunkern. Diese Anlagen bildeten zusammen den westlichsten Sperrriegel der Festung Sargans.
Das Geländerpanzerhindernis mit seinen Infanteriebunkern hatte das Seeztal zwischen den Artilleriewerken Castels A 6400 und Passatiwand A 6375 gegen einen Durchmarsch Richtung Walensee zu sperren.[3]
- Geländepanzerhindernis GPH Mels-Heiligkreuz ⊙ ⊙ ⊙
- Infanteriebunker Rebberg A 6378: Maschinengewehr (Mg), Beobachter (Beob) ⊙
- Infanteriebunker Heiligkreuz A 6379: Bunkerpanzerabwehrkanone (Pak 50/57), Mg, Beob ⊙
- Infanteriebunker Heiligkreuz A 6380: ursprünglich Infanteriekanonenschild (Ik-Schild), später 9-cm-Panzerabwehrkanone (Pak) ⊙
- Infanteriebunker Heiligkreuz Nord A 6381: Mg, Beob ⊙
- Infanteriebunker Erzweg A 6382: zwei Leicht Maschinengewehre (Lmg) ⊙
- Unterstand Heiligkreuz A 6383: abgebaut
- Infanteriebunker Heiligkreuz Süd A 6384: 2 Mg, Beob, abgebaut
- Infanteriebunker Runggalina A 6412: BPak, Mg, Beob ⊙
- Infanteriebunker Runggalina A 6413: Mg, Beob
- Infanteriebunker Runggalina A 6414: BPak, Beob
- Unterstand, KP Plons A 6415: Unterkunft für 12-cm-Minenwerfer (Mw)-Besatzung, später Bataillonskommandoposten
- Infanteriebunker Lisbeth A 6416: Lmg, abgebaut
- Sanitätsbunker Reschu 4 A 6450
- Sanitätsbunker Reschu 5 A 6451
- Sanitätsbunker Reschu 6 A 6452
- Sanitätsbunker Reschu A 6453
- drei 12-cm-Mw-Stellungen Plons: abgebaut
- Bunker Erzweg
- GPH Erzweg
- Infanteriebunker Runggalina
Pro Festungswerke Seeztal-Alvier
Die Organisation besitzt die Anlagen Infanteriewerk Heiligkreuz A 6379 und Infanteriewerk Lavadarsch A 6065 (Sperrstelle Schollberg 1306).
Literatur
- Walter Gabathuler: Festung Sargans 1944: Sargans-West: Truppen, Abwehrwerke, Kriegs-Kommandoposten, Infrastrukturen und Evakuations-Organisation im Kriegsfall : Teilgebiet der Kampfgruppe "Nordfront": Seeztal-Ost/Seeztalsperre, Artilleriewerke Kastels und Passatiwand : Gebiet der Kampfgruppe "Westfront": Seeztal-West und Sperre Nideri, Zentrales Chirurgisches Feldspital in Lochezen. Verlag AFOM, Artillerie-Fort-Magletsch-Verein, Oberschan 2007
Weblinks
Einzelnachweise
- Artilleriewerk Passatiwand A 6375
- St. Galler Tagblatt vom 1. März 2010: Das Schlachtschiff unter dem Dorf
- Festung Oberland: Sperrstelle Seeztal SG