Ferdinand Piatnik
Ferdinand Piatnik (* 14. Oktober 1819 in Ofen; † 20. Juli 1885 in Bad Vöslau) war ein österreichisch-ungarischer Kartenmaler und Gründer der Wiener Spielkartenfabrik Ferd. Piatnik & Söhne.
Biografie
Piatnik absolvierte in Ofen (heute Budapest) eine Lehre beim Spielkartenmacher Johann Gravatz und legte 1839 die Gesellenprüfung in Preßburg ab. Durch die Walz kam er nach Wien und begann in der Kartenmacher-Werkstatt von Anton Moser (1784–1842) zu arbeiten. Nach dem Tod von Anton Moser übernahm er den Betrieb und ehelichte die Witwe. Ab 1843 firmierte der Betrieb unter Ferdinand Piatnik.[1]
Piatnik entwickelte Spielkartenmotive wie das Wiener Veduten-Tarock mit Straßenszenen und Ansichten aus dem dritten Viertel des 19. Jahrhunderts und die sogenannten „Doppeldeutschen“ mit spiegelbildlich zueinanderstehenden Halbfiguren aus Schillers „Wilhelm Tell“, die sehr erfolgreich waren. Ab 1882 beteiligte er seine beiden älteren Söhne Ferdinand (1857–1930) und Adolf (1859–1940) am Betrieb und benannte die Firma in „Ferdinand Piatnik & Söhne“ um.
Literatur
- J. Mentschl: Piatnik, Ferdinand. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S. 48.
- Josef Mentschl: Piatnik, Ferdinand. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 405 f. (Digitalisat).
- Ferdinand Piatnik im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- Spielkartenfirma Piatnik im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- Eva Offenthaler: Auf die richtige Karte gesetzt: der Spielkartenfabrikant Ferdinand Piatnik I. – Biographie des Monats auf der Homepage des Österreichischen Biographischen Lexikons (Juli 2015).
Einzelnachweise
- Spielemuseum.at: 175 Jahre Wiener Spielkartenfabrik Ferd. Piatnik & Söhne (Memento des Originals vom 8. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 1,9 MB); abgerufen am 16. April 2011