Felsritzungen von Leirfall
Die Felsritzungen von Leirfall (norwegisch Helleristninger på Leirfall) östlich von Hegra in der norwegischen Kommune Stjørdal im Nord-Trøndelag bestehen aus etwa 1200 Zeichen, die aus der norwegischen Bronzezeit stammen (vor 500 v. Chr.). Basierend auf dem Design unterscheiden die Archäologen zwischen Ritzungen der Jäger und Sammler und denen der Ackerbauern wie die von Leirfall. Die Bilder in Hegra verteilen sich auf vier Felsflächen. Die Hauptfläche, auf der in einem Wald liegenden nach Süden abfallenden Felsplatte, zeigt Boote, Pferde, Schälchen, Sonnen etc. und eine Aufzug mit 13 Figuren. Feld 2 zeigt etwa 90 Figuren paarweise angeordneter Fußsohlen (Fußspuren).
Er wird angeführt vom größer dargestellten Fruchtbarkeitsgott mit Schwert und aufgerichtetem Phallus, dem, und das ist einmalig in der Darstellungswelt der Bronzezeit, eine Doppelreihe von Gestalten folgt, oben drei Frauen, kenntlich an ihren langen Haaren, darunter neun Männer, von denen zwei etwas zwischen sich zu tragen scheinen. Das Ganze könnte eine Opferszene darstellen.
Die Zahl erinnert an Opferrituale aus der Ynglingasaga. In der Historia Norwegiæ wird ausgeführt, dass das Opfer alle neun Jahre erfolgte und nach Adam von Bremen neun Männer geopfert wurden. Thietmar von Merseburg (975–1018) befasst sich mit dem Opferfest in Lejre auf Seeland und dem von Adam von Bremen geschilderten in Alt-Uppsala. Er schrieb, dass das letzte Opferfest von Lejre noch unter König Heinrich dem Frommen im Jahre 934 ausgeübt wurde.
Bemerkenswert sind auch die Form der ziemlich altertümlichen (vor 1000 v. Chr.) Schiffe, die über originelle Stevenköpfe verfügen. Die Steventradition der Wikinger und die der Galionsfiguren, hat hier ihre Wurzeln.
Literatur
- Wolfram zu Mondfeld: Wikingfahrt. Koehler, Herford 1985, ISBN 3-7822-0360-7, S. 106.
Weblinks
- Bilderserie
- Die Felsritzungen Leirfall auf Grosssteingraeber.de
- Die Felsritzungen von Leirfall auf den Seiten des Riksantikvaren