Feld-Kresse
Die Feld-Kresse (Lepidium campestre) ist eine Pflanzenart in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).
Feld-Kresse | ||||||||||||
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Feld-Kresse (Lepidium campestre) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lepidium campestre | ||||||||||||
(L.) W.T.Aiton |
Beschreibung
Bei der Feld-Kresse handelt es sich um eine ein- oder zweijährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist zwischen 12 und 50 (8 bis 60) cm erreicht. Sie wächst aufrecht und besitzt einen flaumig-filzig behaarten Stängel, der im oberen Bereich typischerweise verzweigt ist.
Die unteren Laubblätter sind von länglicher Gestalt und in den Blattstiel verschmälert. Sie sind am Rand buchtig gezähnt oder selten auch leierförmig fiederlappig. Die oberen sind lediglich gezähnelt.
Die Blütezeit der Feld-Kresse liegt vorwiegend in den Monaten Mai bis Juli. Die traubigen Blütenstände enthalten keine Tragblätter. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Die vier behaarten bis glatten Kelchblätter sind (selten 1 bis) meist 1,3 bis 1,8 mm lang. Die vier weißen, an ihrer Basis genagelten Kronblätter besitzen meist eine Länge von 1,8 bis 2,5 (1,5 bis 3) mm und eine Breite von (0,2 bis) meist 0,5 bis 0,7 mm. Die sechs Staubblätter bestehen aus meist 1,5 bis 1,8 (1,2 bis 2) mm langen Staubfäden und 0,3 bis 0,5 mm langen Staubbeuteln. Der kurze Griffel endet in einer kopfigen, gelblichen Narbe.
Die eiförmig, 5 bis 6 mm langen Schötchen sind von der Mitte ausgehend breit geflügelt und dicht mit schuppigen Bläschen bedeckt. Bei den reifen Früchten ragt der kurze Griffel kaum aus der Ausrandung hervor. Für diese Art typisch sind die schuppenförmigen Bläschen, die die Schötchen bedecken. Jedes Fruchtfach enthält nur einen Samen. Die dunkelbraunen Samen weisen eine Länge von 2 bis 2,3 (selten bis zu 2,8) mm und einen Durchmesser von 1 bis 1,3 mm auf. Die Fruchtreife erfolgt von Juni bis August.
Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 16.[1]
- Stängelblätter
- Fruchtstand
- Schötchen
Autökologie
Die Feld-Kresse gedeiht oft als winterannuelle Pflanze.
Die bei der Reife horizontal stehenden Schötchen platzen durch auffallenden Regen und die Samen werden ausgeschleudert, die Schötchen wirken sich also als Regenballist.
Vorkommen
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Feld-Kresse reicht von Europa bis Westasien und den Kaukasusraum.[2] Sie kommt in fast ganz Europa vor, ist aber in manchen Ländern Nord- und Osteuropas ein Neophyt[2][3], wie auch in Südafrika, Nord-Amerika, China, Japan, Australien, und Neuseeland.[2]
In Deutschland ist die Feld-Kresse allgemein verbreitet, örtlich ist sie jedoch recht selten zu finden. In Österreich kommt sie im pannonischen Gebiet häufiger vor, ist ansonsten aber selten. In der Schweiz ist sie allgemein verbreitet.
Lepidium campestre gedeiht in Schutt- und Ackerunkrautgesellschaften, vor allem in Gesellschaften des Verbands Fumario-Euphorbion, aber auch in denen des Verbands Sisymbrion.[1] Sie bevorzugt mäßig trockene bis frische, nährstoff- und basenreiche, humose Lehmböden oder Tonböden.[1]
Nutzung
Die grünen Pflanzenteile können roh oder gegart gegessen werden. Die unreifen Schötchen und die Samen können zum Würzen verwendet werden.
Quellen
- Tai-yien Cheo, Lianli Lu, Guang Yang, Ihsan Al-Shehbaz & Vladimir Dorofeev: Brassicaceae: Lepidium campestre, S. 29 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi & Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 8 - Brassicaceae through Saxifragaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und Saint Louis, 2002, ISBN 0-915279-93-2. (Abschnitt Beschreibung)
- Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1. (Abschnitt Ökologie)
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- August Binz, Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
- Christian August Friedrich Garcke: Illustrierte Flora, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg, 1972, ISBN 3-489-68034-0
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Seite 443. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. ISBN 3-8001-3131-5
- Lepidium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 28. Juli 2017.
- Euro+Med
Weblinks
- Feld-Kresse. FloraWeb.de
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.
- Lepidium campestre (L.) R. Br. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 26. Oktober 2015.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants 1986, ISBN 3-87429-263-0
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Steckbrief. (englisch)
- Steckbrief. (deutsch)
- Eintrag bei Plants for a Future. (englisch)