Federgabel (Motorrad)
Mit Federgabel wird eine Bauart der Vorderradführung in der Anfangszeit der Motorradentwicklung bezeichnet, die von 1905 bis 1909 von NSU Motorenwerke angeboten wurde. An die beweglichen Gabelrohre der Vorderradgabel wurden Flachfedern angebracht, die für eine Federung der Gabelholme sorgen sollten. Erste Hersteller von Federgabeln waren die NSU Motorenwerke (Modell 2,5 PS) und Dürkopp.[1]
Über die Wirksamkeit dieser Federgabel ist nichts überliefert, zumindest machte 1905 für die NSU 2 1/2 mit Federgabel Joachim Albrecht Prinz von Preußen werbewirksame Auftritte. 1909 wurde bei NSU die Federgabel durch eine geschobene Kurzschwinge mit Hilfsgabel ersetzt.[2]
Ernst Neumann-Neander übernahm 1923 mit seiner patentierten Federgabel mit Abwälzprinzip die Konstruktionsweise der Federgabel.[3][4] In größeren Stückzahlen wurde diese Gabel beim Motorrad Opel Motoclub (1928–1930) eingebaut. Erwin Tragatsch hält die „Federung der Vorderradgabel mit kurzen, in einem Bündel zusammengefassten vertikalen Blattfedern mehr oder weniger [für] eine Katastrophe“.[5] Einige Autoren ordnen diese Gabel auch als Pendelgabel ein.[6]
Weblinks
Einzelnachweise
- Der heutige Stand der Motorfahrräder. In: Polytechnisches Journal. 320, 1905, S. 360–363.
- Peter Schneider: NSU im Bild. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-613-02063-7, S. 22
- DE-Patent 458721 vom 3. Juni 1923
- Thomas Trapp: Ernst Neumann Neander und seine Motorräder. Bonn 1996, ISBN 3-89365-546-8, S. 24, 71.
- Erwin Tragatsch: Berühmte Motorräder. Motorbuch Verlag Stuttgart. 1. Ausgabe 2000, ISBN 3-613-02038-6, S. 296.
- u. a. Helmut Krackowizer: Meilensteine der Motorrad-Geschichte. Motorbuch Verlag Stuttgart, 1. Auflage 1987, ISBN 3-613-01141-7, S. 66.