Fede Galizia
Leben und Wirken
Galizia wurde als Tochter des Miniaturmalers Nunzio Galizia in Mailand geboren, wo sie ihr gesamtes Leben verbrachte. Sie war Schülerin ihres Vaters, für ihren Stil entscheidender war jedoch, dass sie sich mit dem Studium alter Meister beschäftigte. 1595 erlangte sie durch ihre Porträtzeichnungen soviel Berühmtheit, dass ihr Name bis zum Hof von Kaiser Rudolf II. vordrang. Sie porträtierte u. a. den Mailänder Gelehrten Paolo Morigia, den Mediziner Ludovico Settala und ihre Eltern. Erhalten ist auch ein Selbstporträt. In den späteren Jahren wandte sie sich Figuren- und Heiligenbildern zu. Ein Hauptwerk aus dieser Zeit ist ein Noli me tangere, das sie 1616 für die Kirche Santa Maria Maddalena anfertigte und das in die Mailänder Brera-Galerie gelangte. Weiterhin bekannt sind ein Heiliger Karl mit Kreuz für die Sant’Antonio Abate in Mailand und zwei Brustbilder Christi und Mariae für den Hochaltar der Certosa di Pavia. Eine Judith von 1601 besitzt die Galleria Borghese in Rom.
Galizias Bilder werden dem eklektischen Stil zugeordnet.
Galerie
- Porträt von Paolo Morigia (1596)
- Porträt eines Arztes (zwischen 1600 und 1605)
- Stillleben (1607)
- Stillleben (nach 1610)
Literatur
- Galizia, Fede. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 13: Gaab–Gibus. E. A. Seemann, Leipzig 1920, S. 99 (Textarchiv – Internet Archive).
- Domenica Spadaro, Flavio Caroli: Galizia, Fede. In: Delia Gaze, Dictionary of Women Artists. Bd. 1, Fitzroy Dearborn Publishers, London/Chicago 1997, ISBN 1-884964-21-4, S. 564–566.
- Maria Elena Massimi: GALIZIA, Fede. In: Fiorella Bartoccini (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 51: Gabbiani–Gamba. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1998.