Farciot Edouart
Farciot Alexander Edouart (* 5. November 1894 in Kalifornien; † 17. März 1980 in Kenwood, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Filmtechniker, der zu den wenigen Filmschaffenden gehört, die mehr Oscars erhielten als Nominierungen. Er wurde achtmal für den Oscar für die besten Spezialeffekte nominiert, erhielt diesen aber nicht nur zweimal, sondern darüber hinaus auch sechsmal den Oscar für technische Verdienste (Technical Achievement Award), drei Mal den Oscar für Wissenschaft und Entwicklung (Scientific and Engineering Award) sowie einen Ehrenoscar.
Leben
Farciot Edouart begann 1926 als Fachmann für Spezialeffekte und visuelle Effekte sowie Fotograf bei Paramount Pictures in der Filmwirtschaft Hollywoods und war nach Old Ironsides (1926) im Laufe seiner Karriere an der Erstellung von mehr als 300 Filmen beteiligt.
Bei der Oscarverleihung 1938 erhielt er erstmals den Preis für Wissenschaft und Entwicklung (Scientific and Engineering Award) „für die Entwicklung des dualen Bildtransparenzkameraaufbaus bei Paramount Pictures“.
1939 erhielt er gemeinsam mit der Filmcrew für Spezial- und Toneffekte den Ehrenoscar „für herausragende Verdienste bei der Entwicklung spezieller fotografischer und Toneffekte in dem von Paramount Pictures produzierten Film Raubfischer in Alaska (Spawn of the North, 1938)“. Zu den mit ihm Ausgezeichneten gehörten Gordon Jennings, Jan Domela, Devereaux Jennings, Irmin Roberts, Art Smith, Loyal Griggs, Loren L. Ryder, Harry D. Mills, Louis Mesenkop und Walter Oberst.
1940 war nicht nur zusammen mit G. Jennings und L.L. Ryder für den Oscar für die besten Spezialeffekte in Die Frau gehört mir (Union Pacific, 1939) nominiert, sondern erhielt auch erstmals den Oscar für technische Verdienste mit Joseph E. Robbins und William Rudolph „für den Entwurf und die Herstellung eines geräuschlosen, tragbaren Laufbandes“. Bei der Oscarverleihung 1941 war er gleich zwei Mal für den Oscar in der Kategorie beste Spezialeffekte nominiert: Einerseits zusammen mit G. Jennings und L.L. Ryder für Die Hölle der Südsee (1940) sowie andererseits mit G. Jennings für Dr. Zyklop (1940).
1942 gewann er nicht nur zusammen mit G. Jennings und L. Mesenkop den Oscar für die besten Spezialeffekte für I Wanted Wings (1941), sondern war zugleich mit den beiden auch in der Kategorie für den Film Aloma, die Tochter der Südsee nominiert. Bei der Oscarverleihung 1943 gewann er zusammen mit G. Jennings, William L. Pereira sowie L. Mesenkop seinen zweiten Oscar für die besten Spezialeffekte für Piraten im karibischen Meer (1942).
1944 war er nicht nur mit G. Jennings und George Dutton für den Oscar in der Kategorie beste Spezialeffekte in Mutige Frauen (1943) nominiert, sondern erhielt auch einen weiteren Technical Achievement Award „für einen automatischen elektrischen und transparenten Einsatz-Anzeiger“. Darüber hinaus erhielt er mit Earle Morgan und Barton Thompson einen weiteren Wissenschafts- und Entwicklungs-Oscar „für die Entwicklung und praktische Anwendung einer Methode zur Duplizierung und Vergrößerung natürliche Farbfotografien bei der Filmproduktion sowie der Übertragung der Bildfarben auf Glasplatten und der Projektion dieser Folien durch eine speziell entworfene Diaprojektor-Ausstattung“.
Für den Film Dr. Wassells Flucht aus Java (1944) war er mit G. Jennings und G. Dutton 1945 abermals für einen Oscar für die besten Spezialeffekte nominiert ebenso wie 1948 mit D. Jennings, G. Jennings, W. Wallace Kelley, Paul K. Lerpae und G. Dutton für Die Unbesiegten (1947). Außerdem wurde ihm 1948 gemeinsam mit Charles R. Daily, Hal Corl und H. G. Cartwright ein weiterer Technikverdienste-Oscar verliehen „für die erste Anwendung eines speziellen Anti-Solar-Glas für hochintensive Hintergründe und Spot-Lichtbogen-Projektoren“.
Zuletzt erhielt er bei der Oscarverleihung 1956 einen Oscar für technische Verdienste mit H. Corl „für die Erprobung eines wählbaren Hintergrund-Diaprojektors“ sowie einen weiteren Oscar für Wissenschaft und Technik mit H. Corl „für die Erfindung und Entwicklung eines doppelrahmigen, dreiköpfigen Hintergrundprojektors“.
Weitere bekannte Filme, an denen er als Filmtechniker mitarbeitete, waren Der unheimliche Gast (1944), Here Come the Waves (1944), A Medal for Benny (1945), Incendiary Blonde (1945), Boulevard der Dämmerung (1950), Der letzte Zug von Gun Hill (1958), Reporter der Liebe (1958), Vertigo – Aus dem Reich der Toten (1958), Frühstück bei Tiffany (1961) und Rosemaries Baby (1968).
Während seiner Laufbahn in der Filmproduktion arbeitete er mit Filmregisseuren wie Henry Hathaway, Cecil B. DeMille, Louis King, Ernest B. Schoedsack, Alfred Santell, Mitchell Leisen, Mark Sandrich, John Sturges, George Seaton, Billy Wilder, Alfred Hitchcock, Blake Edwards sowie Roman Polański.