Fanny Alger

Frances Ward („Fanny“) Alger (* 30. September 1816 in Rehoboth, Massachusetts; † nach 1885) gilt als die erste von mehreren Frauen, an die Joseph Smith gemäß der von ihm selbst als göttliche Offenbarung gelehrten Vielehe gesiegelt (getraut) wurde.

Obwohl keine schriftlichen Aufzeichnungen von der Eheschließung der damals nur geheim praktizierten Vielehe existieren, wird von vielen angenommen, dass sich die Sache wie oben angegeben verhielt. Fanny war damals 16 Jahre alt und lebte als Haushaltshilfe im Haushalt von Joseph und Emma Smith in Kirtland (Ohio). Nach Aussagen Emma Smiths wurde die Eheschließung auch vor ihr geheim gehalten. Als Emma das intime Verhältnis zwischen ihrem Mann und der als sehr attraktiv beschriebenen Fanny Alger entdeckte, verwies sie die junge Frau aus dem Haus, die dann zu Verwandten im nahegelegenen Mayfield zog. Die Familie zog später nach Indiana, wo Fanny Alger Solomon Custer heiratete und mit ihm neun Kinder hatte. Angaben, dass Fanny Alger ein Kind von Joseph Smith geboren habe, konnten nicht bestätigt, aber auch nicht widerlegt werden. Sie selbst äußerte sich nicht über ihr Verhältnis zu Joseph Smith.

Die Gegner von Joseph Smith werteten das Verhältnis zu der Minderjährigen schon bald als Beleg für seinen schlechten Charakter. Es gibt auch Hinweise dafür, dass dieses Verhältnis ein wesentlicher Faktor für das Zerwürfnis von Joseph Smith mit Oliver Cowdery darstellte. Jon Krakauer zieht in seinem Buch Mord im Auftrag Gottes die Beziehung zwischen Fanny Alger und Joseph Smith, unter Verwendung historischer Quellen, gemäß seiner Interpretation, als ein Beispiel für die moralischen Verirrungen, die Religion verursachen könne, heran.

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