Faden-Laichkraut
Das Faden-Laichkraut (Stuckenia filiformis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Stuckenia innerhalb der Familie der Laichkrautgewächse (Potamogetonaceae).[1] Das Faden-Laichkraut ist eine Wasserpflanze des Süßwassers.
Faden-Laichkraut | ||||||||||||
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Faden-Laichkraut (Stuckenia filiformis), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Stuckenia filiformis | ||||||||||||
(Pers.) Börner |
Beschreibung
Das Faden-Laichkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze. Diese Unterwasserpflanze (submerse Pflanze) besitzt im Gewässergrund verwurzelte Rhizome, die dünn und reich verzweigt sind. Der Stängel ist dünn und am Grund gabelästig. Die Schwimmblätter sind untergetaucht, 5 bis 20 Zentimeter lang, 0,25 bis 1 Millimeter breit, fast haarförmig, sich allmählich verschmälernd und haben eine abgerundete, stumpfe Spitze. Blattscheiden sind wenn sie jung sind in ihrer unteren Hälfte röhrig verwachsen, 8 bis 27 Millimeter lang und am Grund geschlossen.
Der 2 bis 10 Zentimeter lange und unterbrochene Blütenstand ragt über die Wasseroberfläche hinaus. Der Ährenstiel ist 4 bis 12 Zentimeter lang. Die Früchte sind 2,2 bis 3 Millimeter lang und 1,5 bis 2 Millimeter breit, elliptisch, ungekielt und grünlich.[2]
Die Blütezeit reicht von Juni bis August.
Die Chromosomenzahl beträgt n = ca. 39.[2]
Vorkommen
Das Faden-Laichkraut ist auf der Nordhalbkugel zirkumboreal weitverbreitet. Es kommt aber auch auf Hispaniola und von Ecuador bis ins südliche Südamerika vor.[3] In Deutschland ist es selten östlich der Elbe (nicht in Sachsen). Hingegen ist es in den Alpen und im Alpenvorland zu finden. Es besiedelt nährstoffreiche Seen und Bäche bis in Höhenlagen von 1800 Meter. In den Allgäuer Alpen steigt es am Schrecksee in Bayern bis in eine Höhenlage von 1802 Metern auf.[4]
Es ist in der Varietät Stuckenia filiformis var. alpina (Blytt) Dorn die namensgebende Art und Charakterart der Alpenlaichkraut-Gesellschaft (Potamogetonetum filiformis) aus dem Verband Potamogetenion pectinati.[5] Die Varietät Stuckenia filiformis var. filifornis kommt mehr in Gesellschaften des Ranunculion fluitantis vor.[6]
Systematik
Die Erstveröffentlichung erfolgte 1805 unter dem Namen (Basionym) Potamogeton filiformis durch Christian Hendrik Persoon. Die Neukombination zu Stuckenia filiformis (Pers.) Börner wurde 1912 durch Carl Julius Bernhard Börner veröffentlicht.[1] Bei manchen Autoren werden auch Varietäten oder Unterarten unterschieden.
Belege
Literatur
- Siegmund Seybold: Flora von Deutschland und angrenzender Länder. Ein Buch zum Bestimmen der wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. Begründet von Otto Schmeil, Jost Fitschen. 93. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2006, ISBN 3-494-01413-2.
Einzelnachweise
- P. Uotila, 2009: Potamogetonaceae.: Datenblatt In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- Potamogeton filiformis Pers., Faden-Laichkraut. FloraWeb.de
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Stuckenia filiformis. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 22. Juni 2018.
- Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 124.
- Alpenlaichkraut-Gesellschaft (Potamogetonetum filiformis).
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 103.
Weblinks
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Potamogeton filiformis Pers. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants. 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran. (schwed.)
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).