Fachkraft für Wasserversorgungstechnik
Die Berufsbezeichnung Fachkraft für Wasserversorgungstechnik steht für einen anerkannten Ausbildungsberuf in Deutschland nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Eine alternative Berufsbezeichnung lautet Wasserversorger/in. Dieser Ausbildungsberuf wird zu der neu gegründeten Gruppe der Umweltschutzberufe gezählt, zu denen auch die umwelttechnischen Ausbildungsberufe der Fachkraft für Abwassertechnik, Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft und die Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice gehören.
Die Ausbildungszeit einer Fachkraft für Wasserversorgungstechnik beträgt in der Regel drei Jahre. Der Monoberuf wird ohne Spezialisierung in Fachrichtungen oder Schwerpunkte sowohl im öffentlichen Dienst als auch in der Industrie im Bereich der Wasserversorgung ausgebildet.
Aufgabenfeld
Die Hauptaufgabe einer Fachkraft für Wasserversorgungstechnik besteht darin, sicherzustellen, dass jederzeit einwandfreies Trinkwasser zur Verfügung steht. Sie bedienen, regeln, messen, steuern und warten Geräte und Maschinen die zur Wasseraufbereitung, Wassergewinnung und Wasserverteilung zum Einsatz gebracht werden. Ebenso ist das verlegen von Rohrleitungen eine Teilaufgabe ihrer Arbeit.
Bekannte Einsatzorte wären die Wasserwerke, Wasseraufbereitungsanlagen, Pumpstationen und Hochbehälter der kommunalen Wasserversorger. Ebenso kann im Bereich des Tiefbaus, Brunnen-, Wasser-, Rohrleitungs- und Kabelleitungstiefbau eine Ausübungsort gefunden werden. Auch Laboranalysen zur Sicherstellung der Wasserqualität kann ein Betätigungsfeld sein.
Entwicklung des Berufes
Im Jahre 1984 wurde der Ausbildungsberuf Ver- und Entsorger/Wasserversorgungstechnik eingeführt. Er berücksichtigte neben der speziellen technischen Befähigung diesen Beruf auszuüben auch den naturwissenschaftlichen Aspekt um auf die steigenden Standards für Umweltschutz in unser Gesellschaft und Industrie angemessen zu reagieren. Das Äquivalent dieses Berufes in der DDR lautete Facharbeiter/in – Anlagen und Geräte (Wasseraufbereitung). Im Zuge der Wiedervereinigung wurde diese Berufsbezeichnung abgeschafft. Mit den weiter steigenden Qualifikationsanforderungen, die durch aktuelle Rahmenbedingungen des Umweltschutzes und neuen elektrotechnischen Kenntnissen entstanden sind, wurde mit einer Neuordnung des Berufsbildes im August 2002 begegnet. Der Beruf Ver- und Entsorger/in wurde zu einer größeren und spezialisierteren Palette an Umweltschutzberufen aufgesplittet. Es entstanden die Berufe Fachkraft für Wasserversorgungstechnik, Fachkraft für Abwassertechnik und Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft. Nur der Beruf der Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice wurde neu ins Leben gerufen.
Literatur
- Reiprich, Sandra; Dr. Keim, Helmut und Oppel, Wolfgang: ’’Beruf Aktuell’’ wdv Gesellschaft für Medien und Kommunikation mbH & Co. OHG, Bad Homburg v.d.H.; Ausgabe 2006/2007; Herausgeber: Bundesagentur für Arbeit